Dogern Längst nicht alle Auszubildenden eines Unternehmens kennen sich untereinander, gerade in größeren Betrieben. Noch weniger haben sie Kontakt zu Mitschülern in den unterschiedlichen Berufsschulen und nicht selten kaum Vorstellungen, wie der Arbeitsalltag in den anderen Unternehmen der Region für den beruflichen Nachwuchs abläuft. Anders ist das bei Sedus und beim Möbelmarkt Dogern. Bei den gegenseitigen Besuchen, die mit Betriebsbesichtigungen verbunden sind, kamen die Auszubildenden der Dogerner Betriebe in näheren Kontakt.
Aufgeteilt in kleinere Gruppen, haben 50 Lehrlinge der beiden Unternehmen aus den unterschiedlichsten Lehrjahren während des etwas anderen Ausflugs viel Interessantes erfahren. Vom Stammsitz in Dogern und den Standorten in Waldshut, Rheinfelden und Binzen waren die jungen Kolleginnen und Kollegen des Möbelmarkts gekommen, um auch Einblick in den Produktionsablauf von Sedus zu erhalten. 35 Auszubildende erwerben beim Möbelmarkt ihr berufliches Rüstzeug. Unterschiedlich lang ist bei den Unternehmen die Liste der Ausbildungsberufe, die sich im Laufe der Zeit immer wieder auch verändert und ergänzt wird.
Die Berufsziele Einzelhandelskaufmann, Groß- und Außenhandelsmanagement, Büromanagement, Lagerlogistik und Fachkraft Möbel-, Küchen- und Umzugsservice können beim Möbelmarkt erreicht werden, erklärte Marion Kummle, die mit weiteren Ausbildern für den beruflichen Nachwuchs zuständig ist. Sie berichtete, dass am 1.¦September der Ausbildungsplatz Mediengestaltung eingerichtet und von einer Frau belegt wird, womit die Gesamtzahl der Lehrlinge auf 35 steigt.
Bei diesem bislang einmaligen Austausch erfuhren die Auszubildenden, wo die Schwerpunkte in den Ausbildungsbetrieben liegen. In beiden Betrieben werde eine bedarfsgerechte Ausbildung favorisiert. Zwölf spezielle Berufe, einschließlich drei Studiengänge, sind derzeit bei Sedus besetzt. Allein vier junge Kollegen erlernen den Beruf des Polsterers, wobei Interessenten für den Oberflächenbeschichter fehlen, sagte die Ausbilderin Isabell Schweizer. Hohe Erwartungen an ihren Ausbildungsplatz habe Janina Epting gehabt, die seit Kurzem ihre Ausbildung beendet hat und mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag in der Personalabteilung sitzt. Sie sagt: „Bei Sedus ist es noch besser, als ich erwartet habe.“
Im ersten Ausbildungsjahr zum Industriekaufmann ist Fabian Buczek. Er schätzt besonders, dass man während der Lehrzeit vor allem auch Einblicke in den Produktionsbereich bei Sedus bekommt. Das gegenseitige Kennenlernen während des Besuchstags fand Malin Kaiser, im zweiten Lehrjahr beim Möbelmarkt zum Groß- und Einzelkaufmann, sehr positiv. „Hier wurde deutlich, wie sich der Arbeitsalltag und Ausbildungsverlauf unterscheiden.“ Schon während der Ausbildung zum Verkäufer und Einzelhändler könne sich der 23-jährige Auszubildende verwirklichen, sagte Samuel Cuna. Für ihn sei eine zweite Ausbildung beim Möbelmarkt Dogern die richtige Entscheidung gewesen.