Der Gemeinderat traf sich vor der eigentlichen Sitzung in der Oberdorfstraße, wo das Familienzentrum und die Kursakademie zwar unter einem Dach, aber völlig getrennt voneinander existieren. Über das Angebot des Familienzentrums, aber auch den finanziellen Aufwand berichteten Petra Hauser als Geschäftsbereichsleiterin für Soziales und Projekte bei der Caritas und Isabelle Bartelmess, die seit Herbst letzten Jahres als Koordinatorin in der Dogerner Einrichtung und für die Gewinnung von Refinanzierungsmitteln zuständig ist und bei der Caritas mit einem Umfang von sieben Wochenstunden beschäftigt ist.

Breites Angebot macht Eindruck

Beeindruckt war die Gemeinderatsrunde über das reichhaltige Angebot im Familienzentrum. Auf alle Generationen ausgerichtet sind die mannigfachen Projekte. Zu den regelmäßig wiederkehrenden Aktivitäten wird immer wieder Neues angeboten. Nachdem das „offene Wohnzimmer“ nach längerer Bauphase fertiggestellt und der barrierefreie Zugang geschaffen wurde und die Räumlichkeiten durch eine Küche ergänzt sind, stieg das Interesse bei Besuchern ebenso wie auch an ehrenamtlichen Tätigen, sich hier einzubringen. Zu den Angeboten in den neu hergerichteten Räumlichkeiten zählen Kaffee- und Handarbeitstreff, Vorlesestunden für Kindergarten- und Grundschulkinder, Angebote für Schwangere, Mamas und Papas. Weiter in Planung ist das Repair-Cafe.

Nicht zuletzt aus „Personalmangel“ bei der Nachhaltigkeitsgruppe musste der von außen zugängliche Fair-Teiler aufgegeben werden und Veränderungen gab es auch mit dem „Allerhand-Laden“. Sehr gut genutzt wird die Kinderkleidertauschbörse, deren Öffnungszeiten Dienstag und Donnerstag sind. Gelobt wurde aus den Reihen des Gemeinderates auch die Flexibilität der im Familienzentrum engagierten Personen. So wird aus dem mit steigendem Interesse regelmäßig stattfindenden Spielplatztreff in den kälteren Monaten das ebenfalls vom Landkreis über das Projekt „Stärke“ geförderte „Cafe Kunterbunt“. Ähnliche Förderung erfährt auch der im letzten Jahr gegründete „Konfetti-Club“, der sich als Projekt für Eltern mit behinderten Kindern als segensreiche Begegnungsmöglichkeit entwickelt hat. In regelmäßigen Abständen erfolgt die auf Senioren und Seniorinnen ausgerichtete Handyschulung, durch den beim Caritasverband angedockten Digital-Kompass.

Finanzen machen Sorgen

In Zeiten rückläufiger finanzieller Spielräume verstärkt sich bei öffentlichen Einrichtungen die Konzentration auf die Realisierung von Kernaufgaben. Caritas wie auch Gemeinde Dogern hoffen, dass das Defizit aus dem Jahr 2024 in Höhe von 4.218 Euro nicht ins Unendliche wachsen und sich Möglichkeiten zur Kostenreduzierung auftun. Eine Möglichkeit zusätzlicher Einnahmen soll der zum Jahresbeginn gegründete Förderverein für das Familienzentrum sein. Mögliche Spenden, Förderungen und die Erhebung von Angebotsgebühren könnten zusätzlich zu einer Reduzierung des künftig zu erwartenden Defizits sein. In naher Zukunft werde der Caritasverband Hochrhein die Vorfinanzierung hierfür weiter übernehmen, versicherte Petra Hauser.