Mitte 2024 gab es bei Sedus Stoll noch Kurzarbeit, dann folgte ein sogenannter Interessenausgleich. Der Grund: Die schwierige wirtschaftliche Lage.

„Seit Mitte 2024 herrscht in der Wirtschaft eine schlechte Stimmung und wenn die kippt, dann wird als Erstes an Möbeln gespart“, erklärt Daniel Kittner, Sprecher des Vorstands von Sedus, im Januar gegenüber dem SÜDKURIER.

Doch wie lief nun das Jahr 2024 für den Büromöbelhersteller aus Dogern? Rekordumsätze wie 2023 – damals erwirtschaftete Sedus Stoll nach eigenen Angaben 259 Millionen Euro – waren im vergangenen Jahr nicht drin. Aber mit einem Umsatz von rund 243 Millionen Euro könne die Sedus Stoll Gruppe das Geschäftsjahr 2024 profitabel abschließen und ein positives Ergebnis erzielen.

Im Branchenvergleich habe sich das Unternehmen gut behaupten können – obwohl die konjunkturelle Lage, insbesondere in den Büromöbelmärkten in den europäischen Ländern, immer noch schwierig sei. Für Sedus Stoll genau die Märkte, in denen das Unternehmen tätig ist. Denn 50 Prozent seines Umsatzes erwirtschaftet es in Deutschland, den Rest in ganz Europa.

Daniel Kittner, Vorstandssprecher der Sedus Stoll AG
Daniel Kittner, Vorstandssprecher der Sedus Stoll AG | Bild: Sedus Stoll Ag

„Politisch und wirtschaftlich unsichere Rahmenbedingungen haben dazu geführt, dass viele Unternehmen vorsichtig in die Zukunft schauen und entsprechend zurückhaltend investieren“, sagt Daniel Kittner, Vorstandssprecher der Sedus Stoll AG in einer Mitteilung des Unternehmens. „Auch die Büromöbelbranche bleibt von den Auswirkungen dieser Entwicklung nicht unberührt. Die Baubranche verzeichnet keinen Aufschwung, und größere Projekte sind im Bestand merklich zurückgegangen. Auch die Projektgrößen haben sich reduziert.“

Zugleich unterliegt die Bürowelt einem starken Wandel. Das Homeoffice hat sich etabliert und die Zeit im Büro muss sinnvoll gestaltet werden. Dafür seien neue Umgebungen gefordert, die Austausch, Kollaboration und Kreativität fördern. In diesem Spannungsfeld habe die Sedus-Stoll-Gruppe gemeinsam mit Fachhandelspartnern im vergangenen Jahr erfolgreich Projekte umsetzen können, die perfekt an diese neuen Anforderungen angepasst seien.

Büro-Cafés: So soll die Arbeitswelt der Zukunft aussehen

Wie die Arbeit der Zukunft aussehen kann, präsentierte die Sedus Stoll AG auf der Leitmesse für moderne Arbeitswelten mit den drei Konzernmarken Sedus, Klöber und S3 Advice GmbH. Unter dem Motto „Design to Connect – The Rendezvous Office“ würde der 1050 Quadratmeter große Messestand als Work Café präsentiert – ein aufkommender Trend in der Branche. 18 Produktneuheiten wurden präsentiert.

„Büro-Cafés haben sich in modernen Arbeitsumgebungen zu hybriden Räumen entwickelt, die über die traditionellen Pausenbereiche hinausgehen und eine Vielzahl von Arbeits- und Erholungsmodi unterstützen“, erklärt Kittner.

Was ist der Unterschied zur heutigen Arbeitswelt?

„Während Pausenräume traditionell auf kurze Erholungsphasen ausgelegt sind und funktionale Einrichtungen wie Kaffeeautomaten und Tische bieten, schaffen Büro-Cafés eine Atmosphäre, die gezielt auf die Förderung von Produktivität, Kreativität und sozialer Interaktion abzielt“, erklärt Kittner und fügt hinzu: „Die Nutzer können frei entscheiden, ob sie informell allein arbeiten, in Teams zusammenkommen, kommunizieren, sich vernetzen oder einfach bei einer guten Tasse Kaffee entspannen möchten.“ Mit den aktuellen Markteinführungen, die auf der Orgatec erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt wurden, greife Sedus Stoll diese Entwicklung auf. „Und wir setzen gleichzeitig Maßstäbe für das Büro von heute und morgen.“

Im Herbst 2025 will Sedus weitere Produktneuheiten in den Markt einführen, die die Weiterentwicklung der Work-Life-Balance hin zu einem Work-Life-Blend vorantreiben. Durch die neuen Produkte würden noch flexiblere Arbeitsweisen entstehen, die sich nahtlos in das Leben der Mitarbeiter integrieren.

Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle

Auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten bleibe Nachhaltigkeit die Priorität bei Sedus. Bis Ende 2025 werden laut Pressemitteilung die Verwaltungs- und Produktionsstandorte in Dogern und Geseke (Nordrhein-Westfalen) CO₂-neutral sein. Ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Klimaneutralität sei die Installation von Photovoltaikanlagen an den Produktionsstandorten sowie die Nutzung von Wärmepumpen zur Beheizung im Jahr 2024 gewesen.

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Nachhaltigkeit hat aber viele Facetten. Für Sedus sind drei Eckpfeiler die Basis allen Handelns. Mit dem Grundsatz „People, Planet, Profit“ werde deutlich, dass das Unternehmensziel sowohl auf wirtschaftlicher als auch auf ökologischer und sozialer Ebene immer einen Mehrwert schaffen müsse. „Alle Entscheidungen müssen immer die ‚drei Ps‘ berücksichtigen“, sagt Kittner. „Wir stellen sicher, dass unser Handeln immer eine positive Auswirkung auf mindestens zwei der Aspekte hat, während gleichzeitig keiner von ihnen verletzt werden darf.“