Voll besetzt war die Dogerner Pfarrkirche St. Clemens als der einheimische Kirchenchor und der Kirchenchor aus dem schweizerischen Eiken mit dem gemeinsamen Projekt „Viel näher als du glaubst“ das musikalische Lebensporträt von Nikolaus und Dorothee von Flue aufführten.
Unter den Konzertbesuchern waren viele, die den schweizerischen Wallfahrtsort persönlich kennen und zum „Bruder Klaus“ eine ganz besondere Verbindung halten. Das Stück entstand aus der Feder von Alexandra Kleiser aus Anlass der Diözesanwallfahrt der Erzdiözese Freiburg im Juni 2017.
Die Texte dazu hatte die Ordensfrau Maria Magdalena Schlageter aus dem Kloster Hegne geschrieben. Beides seien Frauen, die wie die beiden Musikerinnen Christine Böhler und Simone Küpfer, die sich zur Aufführung dieses Stückes entscheiden hatten, mit ihrem Engagement dem kirchlichen Wirken große Wertschätzung entgegenbringen, versicherte die Dogerner Kirchenchorvorsitzende Thekla Tröndle bei der Begrüßung.
Beide Chöre, Solisten und Orchester, wie auch die Erzähler, machten das Konzert zu einem besonderen Erlebnis. Mit den Texten wurde die Historie lebendig. Nikolaus wurde 1417 geboren, heiratete 30 Jahre später Dorothee Wyß aus Sarnen, die zehn Kindern das Leben schenkte. Doch Nikolaus, damals Richter und Ratsherr, drängte es nach Gerechtigkeit und er verließ 1459 seine Ämter.
Wie die einzelnen Stationen seines Lebens, erlebten die Konzertbesucher auch musikalisch das zweijährige Ringen um seine Berufung und seinen künftigen Weg. Mit Zustimmung seiner Ehefrau verließ er 1467 die Familie in Richtung Liestal. Ein Traumerlebnis ließ ihn zurückkehren. Von 1471 bis zu seinem Tod im Jahre 1487 lebte er als Einsiedler im Ranft. Viele Menschen suchten Rat bei Bruder Klaus und verharren auch heute noch dort im Gebet. Durch ihn konnte 1481 auch ein drohender Bürgerkrieg der Eidgenossen geschlichtet werden. Am 15. Mai 1947 wurde Nikolaus von der Flue von Papst Pius XII heiliggesprochen.