Wenn es um den Erhalt der Natur geht, sind auch die Sicherung und der Erhalt des Wildbestandes wichtig. Die Kitz-Rettung Hotzenwald aus Görwihl mit Jagdpächter Bernhard Huber, nimmt sich mit ihrem Projekt den Rehkitzen an. Doch ist es nicht der Fuchs, der den jungen Tieren gefährlich wird. Es sind die Mähmaschinen, die fast jedes Jahr rund 100 Rehkitzen bei der Silo- oder Heumahd das Leben kosten.
„Die Kitze werden durch die Mähwerke getötet“, beschreibt der Jagdpächter. Der Grund sei aber keine Böswilligkeit seitens der Landwirte, die lediglich ihrer Arbeit nachgehen, betont Huber. Aber die jungen Rehe nutzen den hohen Stand der Wiesen, um sich zu verstecken. „Die Kitze haben in den ersten vier Wochen kein Fluchtverhalten“, erklärt Huber. „Sie verlassen sich auf ihre Tarnung und ducken sich.“ Der Fahrer des Traktors habe überhaupt keine Chance, das Kitz zu entdecken, weil der Arbeitsbereich und die Geschwindigkeit der Maschine zu groß seien.
Darum geht es beim Nachhaltigkeitswettbewerb
Eine effektive Unterstützung für Landwirt und Jagdpächter kann eine Drohne, ausgestattet mit einer Wärmebildkamera, sein. Eine Stunde vor Sonnenaufgang fliegt die Drohne über die kalte Wiese und ist in der Lage, die warmen Rehkitze zu finden. „Die Kitze werden von Helfern aus dem Feld getragen, bevor es gemäht wird“, so Huber weiter. Ist die Wiese abgemäht, werden die Tiere markiert und wieder freigelassen.
Bernhard Huber und seine Helfer sind gut vorbereitet. Inzwischen haben zwei Personen den Drohne-Führerschein gemacht und eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen. „Jetzt geht es nur noch um die Anschaffung einer Drohne“, erklärt der Jagdpächter. „Die Jäger der südlichen Görwihler Reviere wollen dieses Projekt durchführen“, sagt Huber. „Diese Aufgabe bedingt zwar einen zeitlichen und finanziellen Aufwand, lohnt sich aber langfristig für den Arten- und Tierschutz.“