Die forstliche Betriebsfläche im Görwihler Gemeindewald hat um 0,7 Hektar auf 36,7 Hektar zugenommen. Diese Zahl nannte Markus Rothmund, Leiter des Kreisforstamtes Waldshut, im Beisein von Revierförster Florian Fiedel in der öffentlichen Gemeinderatssitzung.

Laut Rothmund ist der Gemeindewald fragmentiert und verteilt sich auf acht Distrikte. Auch die größte zusammenhängende Fläche von neun Hektar (Rüßwihler Wald) bezeichnete er als „sehr klein“. Der Anteil der Fichte beträgt 39 Prozent. Somit ist diese Baumart führend im Görwihler Gemeindewald.

Das Nadelholz sei 76 Prozent des Vorrats weit bedeutsamer für den Betriebsertrag, als es dem Flächenanteil entspricht, so Rothmund. Bedeutsam sind auch Buche mit 23 Prozent, Tanne mit elf Prozent und Eiche mit sieben Prozent. Insgesamt herrsche im Gemeindewald „ein ausgeglichenes Altersverhältnis“, berichtete Markus Rothmund.

Trockenheit setzt Fichten zu

Die Fichte sei in allen Altersklassen noch gut vertreten, sagte er. Konkret: Rund sechs Hektar mit über 60-jährigen Fichtenbeständen seien verblieben. Aber: „Der Klimawandel ist angekommen“, hielt Rothmund fest, „die Intensität an trockenen Jahren hat zugenommen“. Und: „Der Gemeindewald steht bedingt durch die klimatische Erwärmung vor erheblichen Veränderungen.“ Selbst bei einer moderaten globalen Erwärmung sei die Hauptbaumart Fichte auf dem Großteil der Standorte weniger geeignet. Auch die Tanne wäre nicht mehr überall geeignet, die Buche hingegen schon.

Auch Borkenkäfer als Bedrohung

Markus Rothmund sprach von einem „insgesamt geringeren Hiebsatz“. Dieser würde nicht weiter zurückgehen, weil noch rund sechs Hektar an 61- bis 120-jährigen Fichtenhölzern übrig sind, die vom Borkenkäfer bedroht sind. Teile davon werden in Mischbestände umgewandelt oder zeitnah genutzt. Der geplante Hiebsatz liegt bei 40 Prozent des bisherigen Vollzugs. Die Eingriffe liegen auch deutlich unter dem Zuwachs, die Planung wird also zu einem Vorratsaufbau führen. Ein solcher Vorratsaufbau im Betrieb sei erforderlich, stellte Rothmund klar.

Der Klimawandel ist im Wald angekommen. Im Bild von Borkenkäfern befallene Fichten bei Görwihl.
Der Klimawandel ist im Wald angekommen. Im Bild von Borkenkäfern befallene Fichten bei Görwihl.

Dauerhafte Erhalt des Waldes ist elementar

Im Zug der Forsteinrichtungserneuerung in der Gemeinde Görwihl seien die konsequente Arrondierung (Integration kleiner Flächen in benachbarte Grundstücke) der Waldflächen und der dauerhafte Erhalt des Waldes elementar, sagte Markus Rothmund. Klimastabile Bestände sollen, verbunden mit gezielter Wertholzproduktion, erhalten und erweitert werden.

Als weiteren Schwerpunkt nannte er das Erreichen der sozialen Ziele. Insbesondere die Naherholung habe auch durch die gegenwärtige Corona-Situation einen höheren Stellenwert erhalten, berichtete Rothmund.

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