Görwihl Zu einem abendlichen Sommerkonzert im Rahmen der Wiedereröffnung der Görwihler Kirche hatte das Trio mit Greta Knoll, Klavier, und den beiden Querflötistinnen Ortrud Wiewinner und Maria Hartinger in die Kirche eingeladen. Als Gast hatten sie zudem Ludwig Mesch an der Gitarre dabei. Das Programm der drei studierten Musikerinnen bewegte sich zwischen Barock und Frühklassik.
Den Anfang machte ein Stück von Giovanni Battista Bononcini für zwei Flöten und Basso continuo, eine Suite mit fröhlichem Charakter und Melodienreichtum. Greta Knoll verzichtete in ihrer Klavierbegleitung hier wie auch konsequent während des gesamten Konzertes auf die Verwendung des Pedals, um sich mit möglichst nahe an die barocke Klanglichkeit des Basso continuo anzunähern.
In Johann Sebastian Bachs Adagio aus der Sonate e-moll, BWV 1034, für Flöte und Gitarre beeindruckten Maria Hartinger mit ihrer ausdrucksstarken Flötenkantilene, und Ludwig Mesch mit seiner hoch differenzierten Gitarrenbegleitung, und in Georg Friedrich Händels Sonata a-moll, op. 1, Nr. 4 mit dem anmutigen Zwiegespräch beider Instrumente im ersten Satz, den neckischen Staccati der Flöte zum behänden Wechselnotenspiel der Gitarre im zweiten sowie der anschmiegsamen Interpretation des langsamen dritten Satzes im Kontrast zur zupackenden Art des schnellen vierten.
Wie quirlige Wasserfontänen erklang der erste Satz des Duetts e-moll für zwei Flöten des ältesten Bachsohns Wilhelm Friedemann, während die beiden Flötistinnen den fugierten zweiten Satz sehr durchsichtig und sanft schwingend musizierten, so dass die einzelnen Einsätze sich zu einer fließenden Einheit zusammenfügten. Der dritte Satz schließlich quoll förmlich über polyphonen Kühnheiten und entsprechenden technischen Schwierigkeiten, die sich dank dem Können der beiden Musikerinnen in grazile Leichtigkeit auflösten.
In Georg Philipp Telemanns Triosonate in F-Dur für zwei Flöten und Basso continuo zeichnen sich die melodische Anmut des galanten Stils sowie der Übergang von der Vorherrschaft polyphoner Schreibweise zur Homophonie ab. In Carl Philipp Emanuel Bachs Triosonate d-moll schließlich klingt schon im ersten Satz trotz der strengen imitatorischen Führung Empfindsamkeit mit. Das begeisterte Publikum in der ausgesprochen gut besuchten Kirche trotzte den Ausführenden mit anhaltendem Beifall im Stehen noch eine kurze Zugabe ab.