Einem bunten Band ähnelt die Autokarawane, die sich täglich vorbeischlängelt. Völlig unbeeindruckt vom Geschehen steht dort das helle Kreuz mit der Jesusfigur. Vor vielen Jahren stand es schon einmal hier. Bis es mehrfach von Autofahrern angefahren wurde. „Da kam Erich Zumkeller, der damalige Adlerwirt, 2003 auf die Idee, es zu restaurieren und auf dem Scheibenfelsen aufzustellen“, berichtet Frieder Ganzmann aus Häusern. Auf Ganzmanns Initiative hin wurde das über 100-jährige Wegkreuz restauriert, wieder an die B500 umgelagert und vor wenigen Wochen von Pfarrer Ivan Hoyanic geweiht. Denn die Witterung hatte am vorigen Standort an dem Wegkreuz gezehrt und das Gestrüpp, mit dem es umrankt war, verdeckte es. „Wenn jetzt wie geplant dort ein Solarpark errichtet wird, würde man nicht mehr hinkommen“, sagt Ganzmann.

Das Kleindenkmal ist ein einfaches Steinkreuz und dreiteilig aufgebaut: Sockel, Schaft, Aufsatz. Es misst etwa drei Meter und wiegt ungefähr eineinhalb Tonnen. Es wurde im Katasterbuch des Landkreises aufgenommen und ist besonders schützenswert. Es ist eng mit Ganzmanns Lebensgeschichte verbunden, und liegt ihm daher am Herzen. „Es ist das Kreuz meiner Urgroßeltern, die es aus Dank wegen eines besonderen Ereignisses gestiftet haben“, erzählt er. Seine Großmutter sei eine Schwester des Adlerwirts gewesen, damals Otto Zumkeller. Dessen Urenkel Winfried Zumkeller, auch Adlerwirt, habe es wiederum ihm geschenkt.

Mit großem ehrenamtlichen Engagement hat Ganzmann für das Kreuz einen Ehrenplatz an der Bundesstraße geschaffen. „Nach 20 Jahren ist es wieder an seinem Ursprungsort, nur etwas weiter nach hinten versetzt“, sagt er.

Wie viel Arbeit dahintersteckte, zeigt sich in seinen Ausführungen. „Wir, Martin Müller vom Gemeindeteam und ich, mussten erst mal ein Fundament für das Kreuz herstellen, dann haben wir und Steinmetz Steininger es mit dem Radlader geholt. Von ihm wurde es auch erneut restauriert.“ Das sei schon ein Kraftakt gewesen.