Nachdem es in der Vergangenheit immer wieder Gerüchte um Schäden, Veränderungen oder sogar einen Abriss des Murgtalpfades gab, tut sich in diesen Wochen in der Gemeinde Herrischried nun ganz Konkretes.

  • Vogelbeobachtungsstation: Wer in Großherrischwand über den Singenbühl spaziert, kann es diese Tage sehen: An der Vogelbeobachtungsstation auf der Ostseite des Singenbühls kann man endlich wieder den tollen Ausblick über die Herrischrieder Ortsteile Lochhäuser, Großherrischwand, Kleinherrischwand und Giersbach genießen.

Wie Ortsvorsteher Klaus Baumgartner dem Südkurier vor Ort erzählte, haben engagierte Bürger um den Ortschaftsrat Großherrischwand und Josef Jarusell aus Strittmatt in ihrer Freizeit die Hütte von Laub- und Buschbewuchs freigestellt. Die durch Wind und Wetter sehr in Mitleidenschaft gezogene Dachkonstruktion wurde mit neuem Holz und Dachfolie versehen. In den kommenden Tagen wird die neue Dachbleche, die die Firma Freter vorbereitet, das Dach vervollständigen. Das Material hat die Gemeinde Herrischried bezahlt. Damit bietet diese Station des Murgtalpfades wieder sicheren Schutz vor Wind und Wetter. Was mit den durch Sachbeschädigung schon länger beschädigten, innenliegenden Infotafeln passieren soll, ist noch unklar.

  • Landwirtschaftsstation: An anderer Stelle hilft nur noch ein Abriss der Infohütte. Die Landwirtschaftsstation in Großherrischwand am Quellenweg weist in der Standsicherheit zu große Mängel auf, um sie sanieren zu können. Sie wird in den nächsten Tagen abgebaut. Auch hier erledigen die Freiwilligen aus dem Ortschaftsrat Großherrischwand die Arbeit, zu der der Bauhof der Gemeinde seit Längerem nicht kommt. Die Gemeinde übernimmt die Entsorgung des anfallenden Abrissmaterials. An dieser Stelle wird bis auf Weiteres keine neue Infotafel entstehen, da zuerst einmal die Grundstückseigentümer dazu befragt werden müssen. Im Zuge der Errichtung des Pfades wurde dies versäumt.
  • Bereich Talstraße: Eine etwas größere Sanierung am Murgtalpfad steht im Bereich Talstraße nach Giersbach hoch an. Das Frühjahrshochwasser der Murg hat den Bachlauf im Bereich des Bohlensteges so sehr verändert, dass dieser droht abzurutschen. Die dort angelegte Aussichtsplattform ist bereits verzogen. Die Balken sind auf einem längeren Abschnitt morsch, sodass hier die Verkehrssicherungspflicht der Gemeinde greift.

Ein engagierter Bürgerkreis um Karl-Heinz Werner ist an Herrn Bürgermeister Christoph Berger mit dem Vorschlag herangetreten, diese Arbeiten gemeinsam zu erledigen. Ein schon eingeweihter Zimmermann könne die Holzarbeiten fachkundig begleiten. Der Gewässerbiologe Heinz-Michael Peter war bereits bei einer Begehung von Bürgermeister und Bürgern dabei, um auf die gewässerökologischen Besonderheiten hinzuweisen. Die Gemeinde hat bereits das Douglasien- und Akazienholz organisiert. Bürgermeister Christoph Berger freute sich in der letzten Gemeinderatssitzung vom 10. September sichtlich über so viel bürgerschaftliches Engagement, man könne noch vor Oktober mit den Arbeiten beginnen.

Damit werden nach vielen Jahren des Stillstands in Sachen Murgtalpfad in Herrischried zumindest die dringlichsten Baustellen angegangen, um den Pfad zu erhalten. Dass der Murgtalpfad jedoch einer konzeptionellen Neugestaltung und Hebung auf den aktuellen Stand bedarf, ist allen Beteiligten klar. Bürgermeister Berger könnte sich in diesem Zusammenhang eine Ausgestaltung mit Hilfe von QR-Codes vorstellen, um die Attraktivität zu steigern, die Ausbauten vor Ort aber auf ein, für die Gemeinde im Unterhalt machbares Maß, zu reduzieren. Allein das Zeitfenster dieser Neugestaltung bleibt weiterhin offen. Herrischried hat sich für die kommenden Jahre größere Projekte vorgenommen, die einer diplomatischen Prioritätenliste bedürfen.