Ein großer Schritt in die digitale Zukunft ist gemacht: Die Gemeinde Herrischried nimmt das Breitbandortsnetz in Betrieb. Es ist das bisher größte Infrastrukturprojekt der Gemeinde.
Im Beisein einiger Politiker wird das rote Band zerschnitten
Am Donnerstagnachmittag wurde im Beisein von vielen Gästen, darunter der Baden-Württembergische Stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl sowie Landrat Dr. Martin Kistler, mit Vertretern der beteiligten Planer und Firmen sowie Gästen aus dem Landtag und dem Gemeinderat symbolisch das rote Band als Zeichen für die Inbetriebnahme des Breitbandnetzes durchtrennt. Wetterbedingt fand der Festakt nicht vor Ort, sondern in der Rotmooshalle statt.
Innenminister Thomas Strobl hob in seiner Rede am Festakt hervor: „Baden-Württemberg besteht nicht nur aus großen Städten, sondern auch aus Herrischried.“ Er habe einst versprochen, den letzten Schwarzwaldhof mit digitaler Infrastruktur zu versorgen und zumindest was Herrischried anbelange, habe er sein Versprechen gehalten.

Herrischried wird zur Glasfaserkommune
Mit dem in Betrieb genommenen Netz habe sich Herrischried auf dem Weg in die digitale Zukunft an die Spitze des Landes gearbeitet und gezeigt, dass alles erreicht werden kann, wenn sich ein Ziel gesetzt und hart dafür arbeitete werde, betonte der Digitalisierungsminister Thomas Strobl. Herrischried sei nun kein weißer Fleck mehr auf der Digitalkarte, sondern habe sich zur Glasfaserkommune entwickelt, sagte Strobel.
Landrat Dr. Kistler betonte in seiner Rede: „Glasfaser ist die digitale Lebensversicherung des ländlichen Raums. Die Fördergelder des Landes sind bei uns gut angelegt.“ Kistler lobte die Gemeinde Herrischried für das mutige Vorangehen.
Trotz Förderung blieben zwei Millionen Euro an der Gemeinde hängen
Bürgermeister Christian Dröse betonte: „Ein so großes Infrastrukturprojekt wäre für eine Gemeinde wie Herrischried ohne Förderung nicht möglich gewesen.“ Für das mit rund 15 Millionen Euro veranschlagte Infrastrukturprojekt wurde der Gemeinde eine 90-prozentige Förderung zugesagt. Trotz der Förderung bleiben rund zwei Millionen Euro an der Gemeinde Herrischried hängen. Dröse betonte, dass dieses Geld nicht einfach so zur Verfügung stünde, es müsse kreditfinanziert werden.
Der Bürgermeister sagte jedoch dazu: „Es ist eine Investition in unsere gemeinsame Zukunft, und ich bin überzeugt, dass es richtig war, auch wenn dies mit einem finanziellen Kraftakt verbunden ist.“ Selbst wenn es noch bis Ende des nächsten Jahres dauere, bis der gesamte Ausbau fertig gestellt sei, so beginne dennoch jetzt schon ein neues digitales Zeitalter in Herrischried.
Aktuell sind rund 170 Objekte fertig gebaut und schaltbar. Der Dank des Bürgermeisters galt, neben den vielen an der Umsetzung Beteiligten, dem Bund und dem Land Baden-Württemberg für die Unterstützung durch die großen Fördersummen und damit der Stärkung des ländlichen Raums, führte Bürgermeister Christian Dröse aus.
Das lange Warten auf schnelles Netz zahlt sich aus
Einer der ersten Kunden die in Herrischried mit Highspeed ins Internet können, ist der Architekt Walter Freter aus Wehrhalden. Im Anschluss an den Festakt berichtete er von seinen überaus positiven Erfahrungen mit dem neuen schnellen Internet. Freter betonte: „Wir mussten lange warten auf das schnelle Internet“. Aber jetzt seien die Zeiten endlich vorbei, in denen Übertragungen übermäßig lange gedauert hätten oder erst gar nicht zustande kamen. Gerade auch im Bereich seiner Tätigkeit als Architekt, biete die schnelle Übertragung von Daten viele Vorteile, betonte Freter.