Die Bürger in Herrischried haben sich gegen das von einer Bürgerinitiative angestrengte Bürgerbehren ausgesprochen und damit mehrheitlich eine Teilnahme der Gemeinde am Flächenpooling für Windenergieanlagen im Vorranggebiet Höhberg-Wiedenbach befürwortet. Von den insgesamt 2044 Wahlberechtigten sprachen sich 768 für die von der Gemeinde geplante Teilnahme aus, 698 lehnten diese ab. Damit liegt das Lager der Befürworter des Flächenpoolings mit 52,39 Prozent vor den Gegnern der Gemeindepolitik, welche auf insgesamt 47,61 Prozent der Stimmen kamen.
Den Unterschied machte das deutliche Ergebnis bei den Briefwahlen: Hier lagen die Befürworter des Flächenpoolings mit 58,90 gegenüber 41,10 Prozent der Stimmen klar vorne. An der Wahlurne lagen hingegen die Gegner mit 52,36 Prozent gegenüber 47,64 Prozent der Stimmen in Front.
Positionen scheinen unversöhnlich
Die Positionen zur Windkraft in Herrischried schienen bis zuletzt unversöhnlich – ein erstes Meinungsbild am Sonntagnachmittag zeigte, dass die Entscheidung noch offen war. Dabei reichten die Ansichten nicht nur von einem entschiedenen Ja bis zu einem deutlichen Nein – so mancher hatte vom Bürgerentscheid bis zum Wahltag noch gar nichts mitbekommen. Für Bürgermeister Christian Dröse, selbst Wahlhelfer in der Rotmooshalle in Herrischried, war eine Prognose unmöglich, sei es doch „ausgeschlossen, die Stimmung im Ort zu dieser Frage einzuschätzen.“
„Ich stimme bei der Bundestagswahl und beim Bürgerentscheid ab, denn ich finde das Thema Windkraft wichtig“, erklärte Angela Angelhuber. Die Fragestellung zum Flächenpooling sei jedoch verwirrend gewesen, ergänzt sie. Andere, wie Tim Sträßer, waren von der Abstimmung überrascht – „ich habe das noch gar nicht mitbekommen, aber wenn ich abstimmen kann, werde ich das auch machen“, sagte er bei einer Befragung unserer Zeitung am Sonntag.
Mit dem Erstaunen war er nicht allein, auch Paco Bächler sah sich kurzfristig mit der Frage konfrontiert: „Ich habe den Bürgerentscheid erst spät mitbekommen. Da ich das Thema nicht so kritisch sehe, ist für mich auch der Bürgerentscheid nicht so relevant.“