Herrischried-Giersbach – In feierlichem Ambiente sind die Mitglieder und Gäste des Herrischrieder Schwarzwaldvereins auf dem Herrischrieder Hausberg, der Gugel, zusammen, um ein doppeltes Jubiläum zu feiern: Der Verein existiert seit 90 Jahren und der neue Gugelturm ist seit 50 Jahren eine Landmarke auf dem Wald.

Die mehr als 50 Musiker der Trachtenkapelle Herrischried unter der Leitung von Verena Stoll eröffneten das Fest mit einem Frühschoppenkonzert und der ruhigen Polka „Zeitlos“ von Martin Scharnagl als Auftakt. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des „Gugelstüble“ kamen trotz viel Platz und neuer Gastronomieküche mächtig ins Schwitzen. Nach dem Mittagessen unterhielten die Gaudi Krainer die zahlreich erschienenen Gäste mit fetziger Musik, wobei die Eigenkomposition „Blick vom Gugelturm“ natürlich nicht fehlen durfte. Nicht nur unter den Schirmen konnte man Platz nehmen, sondern auf der ganzen Gugel. Wer es etwas ruhiger haben wollte, nahm auf den Festgarnituren hinter der Kapelle oder beim Kinderspielplatz Platz. Jeder fand sein Lieblingsplätzchen und bediente sich selbst an Speisen und Getränken.

Gute Laune, lustige Sprüche und humorvolle Ansprachen prägten das Festbankett zum runden Geburtstag des Schwarzwaldvereins und des Turms. Bereits die Begrüßung durch den Vorsitzenden Christof Berger war von Humor geprägt und verbreitete gute Stimmung. Er berichtete: „Die Wetter-App habe ich noch nie so viel angeklickt wie in den letzten Tagen, aber allen Unkenrufen zum Trotz: mir händs trocken.“ Er ließ die Geschichte der beiden Türme und des Gugelstübles Revue passieren, wobei der alte Turm ein Bindeglied war.

Auf Initiative von Josef Auer wurde der erste glockenförmige Bau noch von der Schwarzwaldverein-Ortsgruppe Görwihl in den Jahren 1929/30 hochgezogen. Das wurde zu einer Initialzündung für die Herrischrieder Gruppe 1934. Nach 40 Jahren hatte der alte Turm ausgedient, er wurde 1971 abgebaut und die Fundamente gesprengt. Die neue Konstruktion des Aussichtsturms ist eine technische Meisterleistung und wurde 1974 fertiggestellt. Die damals eigenwillig anmutende Holzkonstruktion wurde 1979 beim Wettbewerb „Holzbaupreis Baden-Württemberg“ ausgezeichnet. Das erste Gugelstüble wurde 1883/84 errichtet und in vier Bauabschnitten ergänzt. „Der Verein und der Turm führen eine Art Symbiose und mit dem Gugelstübchen haben wir eine wunderschöne Begegnungsstätte oben auf dem Hausberg des Hotzenwaldes“, schloss Berger seinen Rückblick. Gerne sähe er Kooperationen mit anderen Vereinen, um in Zukunft die vielen Gäste, die auf die Gugel kommen, bewirten zu können.

Hausherr Bürgermeister Christian Dröse dankte allen Mitgliedern und Helfern: „Ihr macht alles, um den Gästen ein paar schöne Stunden und Freude auf der Gugel zu bereiten.“ Der Ehrenpräsident Georg Keller überbrachte die Glückwünsche von Präsident Meinrad Joos. Er schritt gleich zur Tat und ehrte den Wegewart Günter Biehler und den stellvertretenden Vorsitzenden Günter Arzner für ihren großen Einsatz für den Schwarzwaldverein mit dem Ehrenzeichen in Bronze. Der Vorsitzende bekam das silberne Abzeichen von Rainer Feudel von der Waldshuter Ortsgruppe überreicht. Nach Grußworten von den Kollegen aus Rickenbach und Todtmoos sowie der Freiwilligen Feuerwehr übernahmen die Gaudi Krainer wieder die Regie. Das Wetter hielt und es wurde bis in den Abend hinein gefeiert.