45 und 40 Jahre im selben Unternehmen zu arbeiten, ist heute eine Seltenheit. Die überaus lange Betriebszugehörigkeit von Birgit Jehle und Regina Feistritzer war deshalb auch Anlass für eine Feierstunde in den Fachkliniken „Sonnenhof“ in Höchenschwand. Geschäftsführer Georg Villinger dankte Birgit Jehle für 45-jährige und Regina Feistritzer für 40-jährige Betriebszugehörigkeit.
Birgit Jehle hatte sich nach ihrer Schulzeit und Ausbildung zur medizinisch-kaufmännischen Assistentin bei der Klinikleitung beworben und wurde am 15. Oktober 1974 als Mitarbeiterin im Diagnostik- und klinischen Labor eingestellt. „Es waren die goldenen 70er Jahre für die Höchenschwander Kliniken. Damals war der Sonnenhof mit 120 Augenpatienten, 80 Herz-Kreislauf-Patienten und zusätzlich Kriegsversehrten und Sarkoidosepatienten voll belegt“, erinnert sich Jehle.
Auch der Ablauf der Kur sei damals völlig anders gewesen. So dauerte die Kur vier Wochen mit einer Woche Schonung zu Hause. Viele Patienten bekamen zusätzlich eine Verlängerung von zwei Wochen. „Die Herz-Kreislauf-Patienten waren zu der Zeit nicht unbedingt krank, auch waren viele noch jung.
Die einstigen Zustände
Damals war es so, wie man es aus den Filmen und im Fernsehen kennt: Morgens Fango, abends Tango“, sagt Jehle lachend. „Wenn es zu bunt wurde, gab es Kurzaufenthalte, denn wir haben dann auch einige Patienten nach Hause geschickt“, erinnert sie sich. Sie sei damals 18 Jahre alt gewesen und habe ihren Eltern gesagt, wenn sie einmal verheiratet sei, dürfe ihr Mann nicht alleine zur Kur. Heute sei dies völlig anders, „denn die Patienten sind richtig krank, wenn sie zu uns kommen. Sie brauchen viel Zuwendung“, so Jehle.
Die Ausstattung
Die technische Ausstattung in ihrem Labor sei immer schon gut gewesen. So seien Belastungs- und Langzeit-EKG, Ergometertraining oder Blutgasanalyse schon damals im „Sonnenhof“ möglich gewesen. Die Patienten wurden damals über Durchsagen im Haus einberufen.
Mit der Gesundheitsreform in den 90er Jahren kam der wirtschaftliche Einbruch, der auch beim „Sonnenhof“ zu Kurzarbeit und Entlassungen führte. Damals wurde aus der Not heraus der „Gesundheitspark Höchenschwand“ geschaffen, erinnert sich Regina Feistritzer. Dazu gehörten das Höhensanatorium („Fitalhotel“), die Rehaklinik „Alpenpanorama“ und die Fachkliniken „Sonnenhof“. „Mit diesem Verbund wollte man Synergieeffekte nutzen.
So wurden unter anderem die Buchhaltung und die Personalabteilung zentral geführt, sagt Feistritzer, die 1979 als Bürokauffrau im Hotel „Alpenblick“ ihre Laufbahn begonnen hatte. Ab 1998 habe sie deshalb schon teilweise in der Buchhaltung und Personalführung im Sonnenhof gearbeitet. Nachdem das „Alpenpanorama“ wegen Insolvenz geschlossen wurde, wechselte sie 2001 als Mitarbeiterin in die Buchhaltung des Mutterhauses „Sonnenhof“. Heute ist sie Personalleiterin.
Die Patientenzahlen
Der Ausfall der Reha-Klinik hatte Auswirkungen auf die Belegung des „Sonnenhofs“. „Viele Patienten von dort kamen zu uns und hier wurde die neue Abteilung Orthopädie aufgebaut, ein Schwerpunkt in der heutigen Belegung der Klinik“, sagt Feistritzer. Im Gegenzug sei die Belegung mit Augenpatienten zurückgegangen, berichtet Jehle.