Nützliche Informationen rund um das Thema Wald gab es für die Mitglieder der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Höchenschwanderberg bei der Hauptversammlung am vergangenen Dienstag. Werner Rautenberg, Vorsitzender der FBG, verabschiedete am Abend den Höchenschwander Förster Robert Becker, der 28 Jahre als Geschäftsführer die FBG verwaltet hatte. Mit Wirkung vom 1. Januar 2020 hatte er die Leitung des Forstreviers Waldhaus übernommen. Ebenfalls verabschiedet wurde der langjährige Wegewart Harald Riesterer, der Ende des Jahres seine Tätigkeit aufgeben wird.
Werner Rautenberg blickte kurz auf das 40-jährige Bestehen der FBG zurück, das in diesem Jahr gefeiert werden sollte. „Dann kamen Corona und gleichzeitig der brutalste Borkenkäferbefall seit Menschengedenken“, erinnerte Rautenberg. Er bezeichnete die Situation in den Wäldern mit über 30.000 Festmetern Käferholz als trostlos. Für die Waldbesitzer bedeute dies einen finanziellen Verlust von annähernd zwei Millionen Euro. In dieser Situation habe die neue Försterin Elena Kummer das Revier am 1. Januar dieses Jahres übernommen und die Feuertaufe mit Bravour bestanden. Die Försterin bestätigte in ihrem Beitrag die angespannte Käfersituation und gab Tipps zur Holzbewirtschaftung.
Stefan Rehm von der Waldgenossenschaft Südschwarzwald Stühlingen konnte in seinem Bericht zur Holzmarktsituation vom vollständigen Verkauf des eingeschlagenen Holzes der FBG berichten. Das sei so nicht zu erwarten gewesen, doch der Schnittholzmarkt habe sich plötzlich total verändert. Er gab den Rat, kein Frischholz einzuschlagen, da die Nasslager im Landkreis noch voll seien. Vom Kreisforstamt informierten Georg Freidel über die neuen Förderrichtlinien und Markus Rothmund über die richtige Aufforstung im Zeichen des Klimawandels.
Bei der Verabschiedung des Försters Robert Becker durch Werner Rautenberg blickten beide auf die 28-jährige Tätigkeit als Förster und Geschäftsführer der FBG zurück. Becker hatte 1992 die Nachfolge von Förster Erich Vetter in Höchenschwand angetreten. Großereignisse in dieser Zeit waren die großen Waldschäden (10.000 Festmeter) durch Schneebruch an Weihnachten 1993. Es folgte im Jahre 1999 mit dem Sturm „Lothar“ eine weitere Naturkatastrophe. Mehr als 10.000 Festmeter Sturmholz mussten danach in den Wäldern der FBG aufgearbeitet werden.
In der Folgezeit blieb die FBG beinahe 20 Jahre von weiteren, großen Naturkatastrophen verschont. Rautenberg erinnerte daran, dass Robert Becker ab 2015 durch eine Forstreform nach 23 Jahren nicht mehr die Geschäftsführung der FBG ausüben konnte, trotzdem sei er bis 2019 geblieben. Rautenberg lobte abschließend die gute, vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Robert Becker in den vergangenen 28 Jahren. „Durch Deine ruhige und kompetente Art warst Du von Anfang an anerkannt und respektiert“, sagte Rautenberg. Er dankte im Namen aller Waldbesitzer mit einem Präsent.