Kaiserstuhl – Zum Abschluss und gleichzeitigem Höhepunkt des diesjährigen Festivals der Stille in Kaiserstuhl durften die Gäste in der Kirche St. Katharina einen besonderen Konzertabend mit dem weltberühmten Geiger Daniel Hope genießen. Er folgte gern der Einladung der Veranstalter des Festivals und musizierte unter dem Titel „Daniel Hope und Freunde“ mit Mitgliedern des Zürcher Kammerorchesters, dessen Musikalischer Direktor er ist: Daria Zappa (Violine), Ryszard Groblewski (Viola), Manuel Nägeli (Viola), Anna Tyka Nyffenegger (Violoncello), Guillermo Ortega Santos (Violoncello) und Seon-Deok Baik (Kontrabass).

Die „Metamorphosen für Sextett und Kontrabass“ von Richard Strauß erklangen zu Beginn im abgedunkelten Raum des Kirchenschiffs. Als Trauermusik und zum Gedenken an den Untergang der Kultur im Dritten Reich und der unfassbaren Zerstörung der Barock- und Kulturstadt Dresden sowie anderer großer deutscher Städte komponiert, entsprach dieses Ambiente den Empfindungen und dem musikalischen Ausdruck des Leidens sowie des hinterlassenen Chaos. Ursprünglich für 23 ausführende Musiker konzipiert, war es etwas Besonderes, das Werk in dieser vom Komponisten selbst dafür umgeschriebenen, seltenen kleinen Besetzung zu erleben.

Im zweiten Teil des Abends konnte der klingende Gegensatz kaum größer sein. Heiter und beschwingt, sichtlich mit viel Spielfreude vorgetragen, führte Peter Tschaikowsky die Zuhörer mit dem „Sextett in d-Moll für zwei Violinen, zwei Violen und zwei Violoncelli, op. 70, Souvenir de Florence“ durch glückliche Tage. Voller Emotionen und brillanter Musikalität in den Zwiegesprächen der Instrumente, so im Liebes-Duett der ersten Violine und des ersten Violoncellos, vermochten die Musiker eine gelöste Atmosphäre zu schaffen – die Sonne über Florenz schien sich mit russischer Volksmusik zu verbinden. Trotz zwischenzeitlicher Dramatik blieb ein leidenschaftlicher, idyllischer Eindruck. Die Leistungen der Musiker wurden bejubelt und mit anhaltendem Beifall bedacht.

Der Geiger Daniel Hope ist weltweit in renommierten Konzertsälen mit führenden Orchestern, Solisten und Dirigenten anzutreffen. Seit mehr als 30 Jahren steht er als Solist und als Kammermusiker auf der Bühne. An der Dresdner Frauenkirche wurde er 2019 Artistic Director. Er ist Träger des Verdienstkreuzes am Bande.