Hohentengen – Die Gemeinde Hohentengen setzt ein weiteres Zeichen für zeitgemäße Altenpflege: Mit der Eröffnung einer zweiten Pflegewohngemeinschaft im Obergeschoss des Gebäudes „Pfarrwiese“ wird das bewährte Konzept eines gemeinschaftlichen und zugleich selbstbestimmten Lebens im Alter weiter ausgebaut. Seit Dezember 2021 bietet die erste Pflegewohngemeinschaft im Erdgeschoss älteren Menschen eine familiäre Atmosphäre, in der das soziale Miteinander und die Mitgestaltung des Alltags im Vordergrund stehen. Nun wird dieses Erfolgskonzept fortgeführt.

Die neue Wohngemeinschaft umfasst acht geräumige Zimmer, von denen sechs bereits vermietet sind. Ziel ist es, spätestens Anfang 2025 eine Vollbelegung zu erreichen. Die Zimmer sind so gestaltet, dass die Bewohner ihre Räume mit eigenen Möbeln und persönlichen Gegenständen individuell einrichten können, um ein heimeliges Gefühl zu schaffen. Wie schon bei der Wohngemeinschaft im Erdgeschoss, stehen auch hier die Alltagsgestaltung und der respektvolle Umgang zwischen Bewohnern, Angehörigen, Mitarbeitern und Ehrenamtlichen im Fokus. Alle Beteiligten – einschließlich der Gemeinde Hohentengen als Vermieterin, der Caritas-Sozialstationen Hochrhein gemeinnützige GmbH als Betreiberin und des Bürgernetzwerks – arbeiten Hand in Hand. Diese Zusammenarbeit hat sich bewährt und führt dazu, dass sich jeder als Teil der „WG-Familie“ fühlt.

Die Notwendigkeit solcher Angebote zeigt sich angesichts des demografischen Wandels deutlich: Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamts wird die Zahl der über 65-Jährigen in Baden-Württemberg bis 2030 um 18 Prozent steigen. Gleichzeitig nimmt die Pflegebedürftigkeit zu, während das Pflegepersonal abnimmt. Die Gemeinde Hohentengen begegnet diesen Herausforderungen aktiv, beispielsweise durch die Förderung von Nachbarschaftshilfe und die Unterstützung pflegender Angehöriger.

Um den Bedürfnissen älterer Menschen gerecht zu werden, orientiert sich das Konzept der Pflegewohngemeinschaften an den Wünschen nach Selbstbestimmung und sozialer Einbindung. Bewohner gestalten ihren Alltag aktiv mit, soweit es ihnen möglich ist, und erhalten dort Unterstützung, wo sie sie benötigen.

Die zweite Pflegewohngemeinschaft zeigt, dass die Gemeinde nicht nur auf die Herausforderungen reagiert, sondern visionär handelt. Mit diesem Projekt wird ein Lebensumfeld geschaffen, das Respekt, Selbstständigkeit und Gemeinschaft in den Mittelpunkt stellt – ein Gewinn für alle Generationen in Hohentengen.