Hohentengen – Die Besucher beim Jahreskonzert des Musikvereins Stetten-Bergöschingen sind in der zweimal komplett ausverkauften Mehrzweckhalle in Hohentengen voll auf ihre Kosten gekommen. Dirigent Robin Hack hatte diesen Herbst wieder ein Programm zusammengestellt, in dem für jeden Besucher etwas dabei war. Im Überraschungsteil zogen die Aktiven sämtliche Register, um den Zuhörern einen unvergesslichen und abwechslungsreichen Abend zu bescheren.

Zu Beginn zogen die knapp 60 Blasmusiker mit einem rassigen Auftakt auf die Bühne. Nach der Begrüßung der Vorsitzenden Tanja Burkhard-Wehrle legten sie mit „On Fire“ von Michael Geisler, einem energiegeladenen Stück, furios los. Mit „Por una Cabeza“, einem Tango von Ted Parson, zogen die Akteure die Zuschauer in ihren Bann und argentinisches Flair zog für einige Minuten im Saal ein. Heidi Kübler brillierte bei diesem Stück mit ihrem Solospiel auf der Oboe. Charmant führte Claudius Huber die Zuhörer durch das Programm.

Mit dem konzertanten und eindrücklichen Stück „Ross Roy“ des niederländischen Komponisten Jacob de Haan zeigten die Musiker ihr ganzes Können und zogen die Gäste in ihren Bann. Das gefühlvolle Solo am Es-Saxophon spielte dabei die junge Musikerin Marie Schäuble, die zusammen mit Luca Zimmermann und Nicoulei Shamlakh zum ersten Mal auf der Bühne mit dabei war. Dem Blasinstrument des Jahres, der Tuba, widmete das Orchester den Titel „Für Theresa“ von Komponist Herbert Hornig, indem Alexander Schilling mit seiner Es-Tuba ein gefühlsvolles Solo darbot.

Fetzige Rhythmen folgten darauf mit zwei Latin-Pop-Songs der 1990er-Jahre und dem Solo von Katja Zimmermann am Tenorsaxophon. Vor der Pause wurde es noch einmal traditionell mit dem Titel „Wir lieben Blasmusik“ von Manfred Hirtenlehner, bekannt aus Woodstock der Blasmusik.

Im zweiten Teil ließen sich die Zuhörer von den Ideen des jungen Dirigenten überraschen. Im Programm und in der Ansage als Wundertüte beschrieben, folgten besonders unterhaltsame Beiträge, die beim begeisterten Publikum Beifallstürme auslösten. Mit Melodien der legendären schwedischen Popband Abba wie „Dancing Queen“, „Mamma Mia“, „Fernando“ und „The Winner Takes It All“, versetzten die Aktiven des Musikvereins Stetten-Bergöschingen nicht nur die älteren Konzertbesucher in die 1970er-Jahre zurück. Auch bei der jüngeren Generation war die Freude an den beschwingten Melodien deutlich zu spüren.

Mit „Despacito“ zauberten die Musiker mit virtuosen Trompeten-, Posaunen- und Saxofon-Einlagen erneut lateinamerikanisches Flair auf die Bühne. Anschließend ging die Reise weiter in die Toskana nach Italien, wobei man die hügeligen Landschaften mit Zypressen und Olivenbäumen vor dem geistigen Auge sehen konnte. Eindrücklich und gefühlvoll verzauberte Wolfgang Philipp die Zuhörer mit seinem Tenor-Gesang im Stück „Caruso“ von Lucio Dalla, was bei vielen Besuchern zu einem Gänsehautmoment führte.

Passend zum feierlichen Konzertabend erklang dann das Stück „It‘s A Beautiful Day“ von Michael Steven Bublè, bevor Alina Boller mit ihrem Pop-Gesang und Titeln von Nena die Zuhörer in die Zeit der Neuen Deutschen Welle entführte. Lieder wie „99 Luftballons“, „Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann“, „Leuchtturm“ und „Nur geträumt“, rissen die Zuhörer mit und erzeugten gute Stimmung im Saal. Mit der Polka „Ein Leben lang“, in der auch die Konzertbesucher mitsingen konnten, leiteten die Musiker ins Ende des Konzertabends über.

Beim Finale mit dem Hit „What‘s Up“ von den 4 Non Blondes wurden alle Besucher noch einmal zum Mitmachen aufgefordert. Die Gitarrenbegleitung von Manfred Schilling und der erneute Gesang durch Alina Boller rundeten das Stück hervorragend ab. Der begeisterte und lang anhaltende Applaus zeigte dem Musikverein Stetten-Bergöschingen und seinem Dirigenten Robin Hack, dass der Abend ein voller Erfolg war. Mit dem durch einen kleinen Chor begleiteten Stück „Viva la Vida“ von Coldplay und einem großen Konfetti-Feuerwerk verabschiedete sich das Orchester von seinem Publikum in den Feierabend.