Der Naturpark Schaffhausen bürgt nicht nur für Gewerbe, Tourismus und Natur in der Region zwischen Rhein und Randen, sondern auch für Kunst und Kultur. Und wie es sich für einen grenzüberschreitenden Naturpark gehört, wurde am vergangenen Samstag der grenzüberschreitende Skulpturenweg zwischen Osterfingen und Jestetten eröffnet.

Bereits Ende Mai hatten elf regionale Künstler aus Baumstämmen faszinierende Skulpturen geschaffen, die inzwischen entlang des Wegs aufgestellt wurden. Dieser Weg beginnt in der Ortsmitte von Osterfingen und verläuft in östlicher Richtung über Wasenhütte, Erlenboden und Tiefenwiese bis zum Endpunkt des Frankengrabens am nördlichen Ortsrand von Jestetten.

Trotz des tristen, kühlen und nassen Wetters kamen zahlreiche Kunstinteressierte zum Jestetter Bahnhof, wo in der renovierten ehemaligen Lagerhalle Anna Geiger, Leiterin der Abteilung Bildung und Kultur beim Naturpark, die Künstler und Gäste begrüßte.

Entgegen der ursprünglichen Planung beschloss Geiger, nicht nur die Begrüßung, sondern auch die darüber hinaus gehende Informationen zum Skulpturenweg und die über das Pfingstwochenende stattfindenden Tage der offenen Künstlerateliers im Trockenen zu präsentieren. Bürgermeister Dominic Böhler lobte dabei die gute Zusammenarbeit mit dem Naturpark und die großen Chancen, die dieser grenzüberschreitende Naturpark bietet.
Erstmals hatten die Verantwortlichen beim Naturpark Schaffhausen beschlossen, die Tage des offenen Ateliers zu splitten. Während am Pfingstsamstag die Ateliers im Schaffhauser Klettgau geöffnet waren, konnten am Pfingstsonntag diejenigen im südlichen Teil des Parks von Jestetten bis Buchberg und am Pfingstmontag die in Schaffhausen und Thayngen besucht werden. Insgesamt mehr als 50 Künstlern konnten die Besucher dabei über die Schultern sehen und die Vielfalt der gestaltenden, textilen und bildenden Kunst in der Region wurde erfahrbar.

Nachdem die Häppchen des Apéros weitgehend verzehrt waren und der Regen zwischenzeitlich an Intensität eingebüßt hatte, machte sich ein Häuflein Aufrechter auf den Weg vom Bahnhof zum Frankengraben, wo der Skulpturenweg mit der Enthüllung der Skulptur „Seelenfreiheit“ von Kati Klotz offiziell seiner Bestimmung übergeben wurde.
Die Forstwirtin war überwältigt, ihr Werk am Eingang zum Pfad vorzufinden. „Innerhalb von zwei Tagen ist diese Skulptur entstanden, es war mühsam, doch mit den zehn anderen Künstlern nebeneinander zu schnitzen, war sehr motivierend und hat mir großen Spaß gemacht“, sagte die Künstlerin im Gespräch mit unserer Zeitung. Bereits am Pfingstmontag waren bei Sonnenschein und idealen Bedingungen zum Wandern zahlreiche Menschen auf dem grenzüberschreitenden Skulpturenweg unterwegs und zeigten sich überaus angetan von den neuen Kunstwerken entlang der Strecke.