Jestetten Unterlagen, Akten und Rechnungsbücher aus drei Jahrhunderten lagern im Archiv der katholischen Kirche St. Benedikt. Der Bestand war ungeordnet. Es gab keine Struktur und kein Bestandsverzeichnis. Die Akten, Dokumente und Archivalien lagerten offen in Regalen. Um die Situation und den Zugang zu verbessern, beschloss die Pfarrverwaltung im Februar 2023, das Pfarrarchiv aufzuarbeiten.
Diese Arbeit übernahm Berthold Danner ehrenamtlich. Unter Anleitung des Diözesanarchivs Freiburg arbeitete er sich ein. Das Sortieren und Ordnen standen am Anfang der Arbeit. Dabei bereitete das Lesen der Handschriften die größte Herausforderung. Erst ab 1910 gab es eine Schreibmaschine in der Pfarrverwaltung. Alle Akten mussten von Metallteilen wie Brief- und Heftklammern befreit werden. Zum Schluss wurden alle Akten und Bücher in spezielle Archivkartons eingeräumt. Diese schützen die Aktenbündel, denn die meisten der über 900 Aktenbündel sind mit Schnur und Knoten verbunden.
Der überwiegende Teil der Akten stammt aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Es gibt auch Archivalien aus dem 17./18. Jahrhundert, also aus der Zeit der Grafen von Sulz. Da die Kirchengemeinde nachweislich eine mehr als 1000-jährige Geschichte hat, sind die ganz alten Unterlagen bereits im Diözesanarchiv in Freiburg. Ebenso die Tauf-, Ehe- und Sterbebücher. Diese wurden zu einem früheren Zeitpunkt dem Diözesanarchiv zugeordnet.
Bei der Erfassung des Bestandes tauchten immer wieder interessante Dokumente auf. Die Rechnungsbücher einer kirchlichen Bruderschaft sind von 1713 bis 1948 lückenlos vorhanden. Die Liste der Ortspfarrer reicht bis ins Jahr 1290. Sehr gut dokumentiert sind die Kirchenglocken, die Glocke aus dem Jahr 1639 wurde in Jestetten gegossen.
Das Kirchenarchiv ist nun auf aktuellem Stand und besser nutzbar. Ein Repertorium oder Findbuch auf Excel-Basis erleichtert die Suche. Am Sonntag, 21. September, können anlässlich eines Pfarrfestes die Archivräume besucht werden. Es gibt Führungen.