Ein schöneres Geschenk zum 100-Jährigen kann es für den FC Grießen nicht geben. Die Klettgauer haben eine neue Vereinshymne. Zu hören auf den Kanälen Spotify und Deezer. Gut 130 Gäste der großen Online-Feier, per Video zugeschaltet, durften den Song bereits genießen und sich im Rhythmus mitbewegen. Es ist ein Geschenk vom Organisationskomitee, das am Ende der Übertragung die FC-Herzen höher schlagen ließ.
Prominenz und viele Überraschungen
Es hätte der große Festabend in der Gemeindehalle werden sollen. Corona zwang die Verantwortlichen, umzuplanen. Das Festbankett ist auf Oktober verschoben, aber gefeiert wurde trotzdem – virtuell, mit Prominenz und einigen Überraschungen. Exakt an dem Datum, an dem der Verein vor hundert Jahren im Gasthaus Kranz geboren wurde. „Es war einmal an einem nebligen, kühlen Montagabend, wie es Dieter Spitznagel, seit über 40 Jahren FC-Mitglied, poetisch vortrug.
Pünktlicher Beginn um 19.21 Uhr
Pünktlich, natürlich um 19.21 Uhr, ging‘s los. Die erste Überraschung ploppte auf. Martin von Barabü, prominenter Künstler und professioneller Moderator aus Götzis in Österreich, tauchte auf dem Bildschirm auf, lächelte in die Runde und führte durch ein Programm, das die Verantwortlichen nahezu aus der Stegreif zusammen gebastelt hatten. Technisch überwacht von Thomas Spitznagel. Der Kontakt zu von Barabü sei über den SV Jestetten zustande gekommen, verrät Roland Bluhm, einer der Organisatoren. Der Entertainer habe spontan zugesagt.
Viele Vereinsgrößen waren zugeschaltet. Unter anderem Walter Maahs, ehemaliger Hauptgeschäftsführer beim Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund. Der frühere Aktivspieler des FC Grießen ist heute noch verbunden mit dem Verein und dem Dorf, wie aus dem Kreis des Organisationsteams zu erfahren war.
Bürgermeister plaudert aus dem Nähkästchen
Dem Anlass angemessen tauchte FC-Vorsitzender Alexander Tröndle auf der Bildschirmfläche auf. Mit Anzug und Krawatte: „Ein Hundertjähriges erlebe ich wohl nur einmal.“ Klettgaus Bürgermeister Ozan Topcuogullari plauderte aus dem Nähkästchen: „Ich war selbst Spieler in der Jugend.“ Hinter ihm hing der rote Trainingsanzug von damals.
An manche Vorlage erinnert er sich noch
Er habe auch Tore geschossen, sagte er bescheiden. „Aber nicht viele.“ Er habe in der Abwehr, später im Sturm gespielt. An so manche Vorlagen könne er sich noch erinnern. Für den Jubilar gab‘s viel Lob von ihm: „Als Verein bereichern Sie die Gemeinde enorm. Wenn ein Verein 100 Jahre alt wird, ist das ein Zeichen für eine gute Führung und gute Jugendarbeit.“
Das Sahnehäubchen: Die große, sechs Kilo schwere, stilvoll verzierte Himbeer-Mascarpone-Geburtstagstorte. Antje Bauer zeigte ihr Kunstwerk in die Runde. Zwei Tage habe sie daran gearbeitet. Die Torte ging am nächsten Tag ins Rathaus. Die Mitarbeiter hätten das Backwerk laut Roland Bluhm schnell verputzt.
Mit einer großen Party, draußen auf dem Sportplatz an der Jahnstraße, soll es im Juli weiter gehen. Optimistisch, fast trotzig sagte Andreas Bluhm: „Die Party gibt es. Corona gibt es im Sommer nicht mehr.“