So weit kommt es noch, dass im Klettgauer Rathaus ein Wahrsager regiert. Dabei weiß doch die ganze Welt, dass die Wahrsagerei ein einziger Schwindel ist. Die Narren haben, so gesehen, nur recht getan, das Wahrsagerpack hochkant aus der Klettgauer Schaltzentrale rauszuwerfen und selbst die Macht zu übernehmen.

Die Lättäbomber unterstützen die Narren und hauen drauf los.
Die Lättäbomber unterstützen die Narren und hauen drauf los. | Bild: Eva Baumgartner

Aber nicht nur der vermeintliche Bürgermeister, sondern auch all seine Mitarbeiter, allesamt mit Glaskugeln in den Händen und in geheimnisvolle orientalische Kostüme gehüllt, sind bereits mit dem hellseherischen Virus infiziert. Zwar beschränkten sie sich auf die Wettervorhersage, und prognostizierten starken Regen, was ja halbwegs gestimmt hat.

Die Kinder der Grundschule sind mit Begeisterung dabei.
Die Kinder der Grundschule sind mit Begeisterung dabei. | Bild: Eva Baumgartner

Nur dass gleich kübelweise Wasser auf die versammelte Narrenschar aus dem Fenster im Obergeschoss gekippt wurde, das war denn doch des Guten zu viel. Der Schwindel war offensichtlich. Der Vorsitzende der Rebfüdle, Jens Griesser, der von der Plauschmusik Erzingen, den Lättäbombern aus Rechberg und den Kapellenbergdüfeln lautstark unterstützt wurde, setzte diese Bande vor die Tür und kassierte umgehend den Hausschlüssel ein.

Bild 3: Ein Ende für das betrügerische Wahrsagertum in Klettgau
Bild: Eva Baumgartner

Nach dieser Aufregung und sowieso nach einem arbeitsreichen Morgen, wobei in Herrgottsfrühe schon die Bevölkerung mit viel Getöse geweckt sowie die Schulen und Kindergärten geschlossen wurden, zog der große Narrentrupp in die Gemeindehalle, um sich zu stärken und die Machtübernahme zu feiern.

Unterwegs zur Gemeindehalle.
Unterwegs zur Gemeindehalle. | Bild: Eva Baumgartner

Mit einem beachtlichen Bühnenprogramm der Grundschulkinder und der Schüler der Realschule mit Liedern und Tänzen gab es pure Unterhaltung. Der folgte dann der Triathlon der Rebfüdle. Geschwindigkeit, Geschicklichkeit und Wissen waren dabei gefordert.

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Nicht alle Narren machten eine gute Figur, umso mehr gab es für die Zuschauer zu lachen. Nach dieser schweißtreibenden Anstrengung kam die kredenzte Mehlsuppe gerade recht, um sich dann in die fröhliche, hochverdiente, unbeschwerte Fasnachtszeit zu werfen.