Per Funk ausgelöster Feueralarm bei „Professor Brinkmann“ rief im Dezember 1988 die Freiwillige Feuerwehr Grafenhausen gegen 11.30 Uhr zum Einsatz. Das Alarmsignal kam aus dem Heimatmuseum „Hüsli“, Millionen von Fernsehzuschauern längst bekannt als das Haus von Professor Brinkmann aus der ZDF-Serie „Die Schwarzwaldklinik“.

Wie das Hüsli entstand
Was wie ein jahrhundertealter Schwarzwaldhof aussieht, wurde von der in Berlin lebenden Konzertsängerin Helene Siegfried 1912 als Ferienhaus errichtet. Es war mit Annehmlichkeiten ausgestattet, die es auf einem Bauernhof nicht gab: Strom, fließend Warmwasser und ein Steinway-Flügel. Im Laufe der Jahre bestückte Siegfried das Haus mit Originalbauteilen alter Bauernhöfe: Kachelöfen, Wandschränke, Decken und Wände ließ sie einbauen.
Sie sammelte Möbel, Uhren, Glasmalereien, Porzellan und anderes antikes Kunsthandwerk. Womit das Hüsli zu einer Art Kunstwerk mit Objekten wurde, die dem Alltagsleben der Schwarzwälder entstammen. Auf dem Gelände vor diesem Schwarzwaldhaus waren die das Privatleben der Filmfiguren darstellenden Außenaufnahmen der beliebten Serie entstanden, während die Innenräume Studiokulissen waren.
Was die Feuerwehr vorfindet
Der Grafenhausener Feuerwehrkommandant Erich Strittmatter ließ mit drei Fahrzeugen ausrücken. Doch am „Hüsli“ zeigte sich nichts Verdächtiges, außer dass ein Alarm herausdrang und ein Funkfeuer am Türmchen des Gebäudes blinkte. Das Haus war abgeschlossen, das Verwalterehepaar abwesend.
Lediglich ein Hund hielt im Haus Wache. Mit bösem Knurren hielt er die Feuerwehrleute vom Einstieg durch ein Fenster ab, an das die Leiter angelegt war. So standen die von einem Fehlalarm überzeugten Feuerwehrmänner mit den DRK-Helfern und Polizisten untätig im Regen.
Schließlich konnte der „Hüsli“-Verwalter in Gündelwangen ausfindig gemacht werden. Er eilte herbei und stellte die Alarmanlage ab. Ausgelöst worden war sie mutmaßlich durch Dampfschwaden aus dem Bad vor dem Weggang der Verwalter.