Die Pläne für die weitere Bebauung des Bad Säckinger Brennet-Areals nimmt jetzt ganz konkrete Formen an. Brennet-Chef Stephan Denk stellte diese Woche dem SÜDKURIER exklusiv seine Planungen vor. Erster Schritt ist das Ärztehaus, das im „Brennet-Tower“ Platz finden soll, der schon Bestandteil früherer Planungen war. Neu ist ein zweites Gebäude im Bereich der heutigen Caritas und des Sanitätshauses Schneider. Und ein weiteres Gebäude soll dort entstehen, wo früher die so genannte „Fabrikantenvilla“ stand. In dem Bereich soll nach Denks Vorstellung ein Burger King einziehen. Die Gespräche diesbezüglich seien schon sehr konkret, sagte der Brennet-Chef gegenüber dem Südkurier.

Ärztehaus im Zentrum
Nachdem Stefan Denk die Planungen im Brennet-Areal in der Wehrer Innenstadt auf Eis gelegt hat, konzentriert er sich auf die weitere Entwicklung des gleichnamigen Gebietes in der Kurstadt Bad Säckingen. Priorität hat für Denk der Eckturm mit einem Ärztehaus. Dafür arbeitet die Brennet AG mit Unternehmen zusammen, die die Entwicklung und Realisierung des Projektes übernehmen. Das ist zum einen die IWG. Das Unternehmen aus Gießen entwickelt, realisiert und betreibt seit 2001 Ärztehäuser und Gesundheitszentren und ist für das Konzept verantwortlich. Archis Architekten aus Karlsruhe übernehmen die Planung des Gebäudes. Wichtige Aufgabe für Akquisitoren ist die Werbung von interessierten Ärzten.
Denk will mit seinem Ärztehaus ausdrücklich keine Konkurrenz zum Bad Säckinger Gesundheitscampus aufbauen. Aus diesem Grund habe er seine Planer angewiesen, sich mit Campusmanager Peter Mast abzusprechen, damit keine Konkurrenzstrukturen entstehen, sondern sich die Einrichtung ergänzen. Ambitionen, sich selber am Gesundheitscampus zu beteiligen, habe er nicht, schüttelt der Brennet-Chef den Kopf.
Bald antragsreife Pläne
Seine Pläne bezüglich des eigenen Ärztehauses werde er zügig vorantreiben, macht Denk klar, er versuche sich dabei zwar mit der Campusplanung abzustimmen, keinesfalls werde er jedoch auf das Tempo der Politik warten. Denn bereits Ende September wollen die Archis-Architekten antragsreife Pläne vorlegen. Dann schon soll die Baugenehmigung beantragt werden, sagte Denk.
Zur Belegung des Eckgebäudes sagte Stefan Denk Folgendes: Ärzte möchte er am liebsten von außerhalb akquirieren. Gleichwohl sei er auch mit Radiologe Stefan Leutzbach im Gespräch. Der sei zwar erst vor kurzem umgezogen. Aber auch da sieht Denk Lösungen. Daneben stellt er ich auch die Ansiedlung einer Apotheke vor. Der Quadratmeter-Mietpreis im Ärztehaus dürfte laut Brennet-Chef zwischen 15 und 17 Euro, liegen.
Gastro und Pralinen
Neben dem medizinischen Bereich sieht er in dem Komplex auch Gastronomie als Möglichkeit an. Diesbezüglich habe er die Anfrage eines China-Restaurantbetreibers vorliegen. Daneben sei er auch mit der Confiserie Mutter aus Obersäckingen in Verhandlungen für eine Umsiedlung des Betriebs aufs Brennet-Areal.
Abriss und Neubau
Ein weiteres Gebäude neben dem Eckkomplex soll dort entstehen, wo derzeit noch ehemalige Brennet-Gebäude stehen, in denen die Caritas sowie das Sanitätshaus Scheider untergebracht sind. Die Gebäude müssten einem Neubau weichen, so Denk. Die derzeitigen Nutzer Caritas und Sanitätshaus seien über seine Abrisspläne bereits informiert. Die Brennet sei dabei, gemeinsam mit den jetzigen Mietern eine Lösung für ein neues Quartier zu finden.
Burger King neben Möbel Dick
Ein weiteres Gebäude soll dort entstehen, wo einst die so genannte "Fabrikantenvilla" stand. An diesem Standort habe bereits der Betreiber eines Burger Kings Interesse bekundet. Auf die Länge von wenigen Metern wären dann zwei Fast-Food-Riesen vereint. Die sogenannte „Fabrikantenvilla“ hatte Denk im Juli 2011 an einem Samstagvormittag abreißen lassen. Für den illegalen Abriss verhängte die Stadt seinerzeit ein Bußgeld von 200.000 Euro, das das Amtsgericht Bad Säckingen jedoch zwei Jahre später auf 35.000 Euro korrigierte.
Die in der ursprünglichen Planung zunächst vorgesehenen zwei langen Gebäude entlang der B34 zwischen Brennet-Turm und Küchen Dick sind fürs erste nicht in der Planung, so Denk. Dieser Bereich werde offen gelassen.
Über die Kosten des Projekt sagte der Brennet-Chef nichts Konkretes. Außerdem ließ er offen, ob die Brennet AG das Projekt selber realisieren wird. Eine andere Möglichkeit sieht Denk in der Vergabe an einen anderen Investor. Mit vier Interessenten stehe er in Verhandlungen. Wie bereits bei anderen Projekten auf dem Areal werde die Brennet auch hier die Grundstücke nicht verkaufen, sondern nur in Erbbaupacht zur Verfügung stellen. Denn das Brennet-Vermögen wie auch sein persönliches Vermögen sollen in eine Stiftung eingebracht werden.