Über 8000 Haushalte aus dem Landkreis Waldshut haben bis September eine Biotonne bestellt. Die braunen Gefäße werden zum Januar auf freiwilliger Basis eingeführt.
- .Welche Vorteile bringt die Biotonne mit sich? Die Biotonne soll dabei helfen, den Anteil des Restmülls zu senken, wodurch weniger Müll verbrannt werden soll. In den Bioabfallvergärungsanlagen in Singen kann aus dem Biomüll des Kreises Waldshut zudem Strom produziert werden, aus dem Gärrest entsteht unter anderem Flüssigdünner.
- .Werden zusätzliche Gebühren fällig? Für die Biotonne werden keine gesonderten Gebühren erhoben. Die Kosten fließen jedoch in die aus Jahresgrundgebühr und Leerungsgebühr der Restmülltonne bestehende Abfallgebühr ein.
- .Ist es Pflicht, eine Biotonne zu benutzen? Nein. Jedem Bürger steht es zu, sich selbst für oder gegen eine Biotonne zu entscheiden und bei Bedarf selbst zu kompostieren. Der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft empfiehlt dennoch die Nutzung der Biotonne, da dort auch Abfall entsorgt werden darf, der für den Kompost tabu ist.
- Wie viele Biotonnen wurden bisher bestellt? Von den etwa 81 000 Haushalten im Landkreis bestellten laut Landratsamt Waldshut bis Ende September über 8000 eine Biotonne. Im Oktober seien noch einmal weitaus mehr Bestellungen eingegangen. Zum Vergleich: Die Anzahl der verteilten Blauen Tonnen stieg 2017 auf etwa 34 000 an, insgesamt waren bisher etwa 61 000 Mülltonnen unterschiedlicher Art im Landkreis in Umlauf.
- .Wie kann die Biotonne bestellt werden? Die Biotonne kann beim Eigenbetrieb Abfallwirtschaft per Infoflyer, Online-Formular (www.abfall-landkreis-waldshut.de), telefonisch (07751/86 54 32) oder persönlich bestellt werden. Bei Bestellungen bis Mai wird zudem ein kostenloser Vorsortierbehälter mitgeliefert, danach werden hierfür zehn Euro fällig.
- .Wie groß ist die Biotonne? Die Verbraucher können zwischen Tonnen mit 60, 120 und 240 Litern wählen.
- .Wann wird die Biotonne geleert? Die Leerungen beginnt im Januar alle vierzehn Tage im Wechsel mit der Restmülltonne: An ungeraden Wochen wird somit die Biotonne geleert, an geraden Wochen die Restmülltonne. Zu den genauen Wochentagen gibt es derzeit noch keine Information.
- .Was darf in die Biotonne? Generell erlaubt sind pflanzliche und tierische Essensreste. Des weiteren können in der Biotonne Gartenabfälle, organisches oder biologisch abbaubare Kleintier- und Katzenstreu ohne Tierkot, Küchenpapier und unbeschichtete Papierbeutel oder Zeitungen mit eingewickelten Essensresten entsorgt werden.
- .Was ist nicht erlaubt? Plastikbeutel, auch aus kompostierbarem Bioplastik, Metalle, Glas, Verpackungen, Hygieneartikel, Leder, Felle und Kleiderreste haben in der Biotonne nichts verloren, da sie nicht kompostierbar sind. Auch Tierkot, Asche, Desinfektionsmittel, Zeitschriften und farbige Werbeprospekte sind nicht erlaubt. Obwohl Gartenabfälle generell zugelassen sind, machen die Ambrosia-Pflanze und mit Buchsbaum befallene Gewächse hier eine Ausnahme: Sie müssen gesondert entsorgt werden.
- .Wie können unangenehme Gerüche vermieden werden? Bereits an den Deckeln der Tonne befestigt sollen eine Dichtungslippe und ein Biofilter dafür sorgen, dass schlechte Gerüche nicht nach außen dringen. Vor dem ersten Gebrauch muss der Filter zunächst mit Wasser aktiviert werden. Um die Geruchsbeseitigung auch langfristig zu garantieren, sollte der Filter nach zwei bis drei Jahren allerdings ersetzt werden. Der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft empfiehlt zudem, den Boden der Biotonne mit Zeitungspapier auszulegen und besonders feuchte Abfälle in Zeitungspapier oder unbeschichtete Papiertüten einzuwickeln, da hierdurch die Feuchtigkeit aufgesaugt wird. Die Biotonne sollte alle vierzehn Tage geleert werden, selbst wenn sie noch nicht gänzlich gefüllt ist.
- .Was ist beim Jahreszeitenwechsel zu beachten? Damit der Abfall im Winter nicht zusammenfriert, sollte die Biotonne an einem frostfreien Standort platziert und zerknülltes Zeitungspapier oder Sägemehl zwischen den Biomüll gelegt werden. Für den Sommer rät der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft, Reste nach jeder Leerung mit Wasser zu entfernen und die Tonne mit geöffnetem Deckel trocknen zu lassen. Danach sollte der Deckel jedoch fest verschlossen bleiben, um Madenbefall vorzubeugen.
- .Sind im Landkreis Mülldetektive geplant, die den Biomüll durchsuchen? In Waldshut sind derartige Kontrollen nicht geplant. Mit den Biotonnen wird stattdessen ein Detektionssystem in den Sammelfahrzeugen eingeführt, das Störstoffe erkennen und entsprechend befüllte Biotonnen aussortieren soll. Diese können anschließend nur gegen eine Sondergebühr geleert werden.
Welchen Abfall
wie entsorgen?
Blaue Tonne: Hier kann Papier, Kartonage und Pappe gesammelt werden. Selbstanlieferer können ihren anfallenden Müll getrennt auch bei Recyclinghöfen abgeben.
Gelber Sack: In den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne gehören Leichtverpackungen aus Kunststoff, Aluminium, Weißblech oder Verbundsmaterialien wie in Getränkekartons. Alles, was keine Verpackung ist, ist verboten, auch, wenn es aus den gleichen Materialien besteht.
Grünabfälle: Rasenschnitt, Laub und Pflanzenreste können alternativ zur Biotonne zu Kompostieranlagen transportiert werden.
Recyclinghof: Als Sperrmüll abgegeben werden dürfen hier Möbel und Einrichtungsgegenstände, die nicht nur aus Metall bestehen, Gartenzubehör, das nicht aus Metall hergestellt wurde (etwa Regentonnen und Leitern) sowie nicht-metallisches Spielzubehör wie Planschbecken und Sandkästen. Verboten sind Kleinteile, auch wenn diese in Karton oder Säcken verpackt sind. Alternativ kann die Abholung mit der Anforderungskarte, die dem Müllkalender beiliegt, beantragt werden. Als Schrott dürfen metallische Wertstoffe und Elektrogeräte abgegeben werden, nicht erlaubt sind jedoch Baustellenabfälle, mineralische Abfälle und Sonderabfälle wie Leuchtstoffröhren oder Autoreifen.