Susanne Schleinzer-Bilal

Zur Hauptversammlung hatte der Kreisseniorenrat, der dieses Jahr sein 40-jähriges Bestehen feiert, ins Kommunikationszentrum der Sparkasse Hochrhein geladen. Zahlreiche Mitglieder waren der Einladung gefolgt. Neu im Vorstand ist Fabienne Zintl, die künftig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Sie löst damit den verstorbenen Alfred Lins ab.

Eines der Hauptthemen der Versammlung war die Einführung einer sogenannten Notfallbox. "Damit bewegt sich der Kreisseniorenrat in die richtige Richtung“, erklärte der Vorsitzende Gernot Strohm. Diese Notfallboxen gebe es schon in der ganzen Republik. Sie seien gedacht für ältere Menschen, die noch zu Hause leben. „Aber auch alle ab 18 Jahren sollten über eine solche Notfallbox verfügen“, ergänzte der stellvertretende Vorsitzende Alfred Laffter. Diese Boxen enthielten wichtige persönliche Informationen, die auf einem Formular festgehalten seien. Über den genauen Inhalt werde aber noch diskutiert. Die Notfallboxen sollten im Kühlschrank deponiert werden, damit die Ersthelfer sie gleich finden.

„Das ist eine wertvolle Riesenaufgabe für unsere Arbeitsgruppe“, hielt Strohm fest. „Wir werden uns mit einem Kunststoffhersteller beraten und uns ein passendes Erscheinungsbild überlegen“, fügte Laffter hinzu. Ulrike Klein vom Landratsamt Waldshut, die ebenfalls zur Hauptversammlung eingeladen war, erwägte, auch den Behindertenbeauftragten ins Boot zu holen. „Das ist eine tolle Sache mit der Box. Sie entscheidet im Notfall über schnelle Hilfe“, sagte sie. Offizieller Startschuss für die Verteilung der Boxen sei im Oktober in Höchenschwand am Kreisseniorentag. „Helfen Sie mit, die Idee der Box publik zu machen", bat Strohm die Gäste. Ein anderes Anliegen sei auch die Weiterführung des Workshops „Ehrenamt“, erklärte der stellvertretende Vorsitzende der Akademie 55plus, Wolfram Kremp. Ziel sei die Unterstützung von Interessierten, die in ihren Gemeinden den Kreisseniorenrat ausbauen wollen.

Thekla Korhummel stellte den Verein Jung und Alt in Mauchen vor.
Thekla Korhummel stellte den Verein Jung und Alt in Mauchen vor. | Bild: Susanne Schleinzer-Bilal

Wie Nachbarschaftshilfe auch gemeindeübergreifend aussehen kann, berichtete dann Thekla Korhummel vom Verein Jung und Alt – Attraktives Dorfleben in Mauchen. Der Verein bietet seit fünf Jahren niederschwellige Betreuungsangebote für ältere Menschen in Stühlingen und Umgebung an. Etwa 90 Helferinnen arbeiten circa 900 Stunden im Monat, berichtete Korhummel. Der jüngste Helfer sei 22 Jahre alt, der älteste 82. Der Leitspruch des Vereins sei „Von Tür zu Tür, von Mensch zu Mensch“. Die Angebote des Nachbarschaftshilfevereins seien keine Konkurrenz zu örtlichen Pflegediensten oder Sozialstationen, sondern eher eine Ergänzung, erklärte Korhummel.