Ursula Freudig

Was sie herstellen, muss den hohen Anforderungen der Auftraggeber entsprechen: Die Menschen mit Behinderung, die in den Caritaswerkstätten Hochrhein arbeiten, müssen wie Beschäftigte auf dem ersten Arbeitsmarkt, konzentriert, genau und zuverlässig arbeiten.

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Und wie für jeden, ist auch für sie eine sinnvolle Beschäftigung elementar für das Selbstwertgefühl, die persönliche Entwicklung und die Strukturierung des Alltags. In den sechs Caritaswerkstätten ist die Auswahl an verschiedenen Arbeitsplätzen groß, sodass unabhängig vom Grad der Beeinträchtigung, jeder seine Arbeitskraft einbringen kann.

„Unsere Mitarbeiter leisten entsprechend ihrer Möglichkeiten gute Arbeit und bringen gute Stückzahlen.“
Bernhard Wuchner, Caritas-Bereichsleiter Inklusion-berufliche Teilhabe.

In den Caritaswerkstätten wird montiert, verpackt, Holz, Kunststoff und Metall wird maschinell bearbeitet. Meistens werden Bauteile hergestellt, also Zwischenprodukte für Industrie- und Handwerksfirmen in der näheren und auch weiteren Umgebung. Wie zum Beispiel Gehäuse für Füllstandsmesser für die Firma Endress+Hauser in Maulburg oder Relays für die Autoindustrie.

Mechanik/Metallbearbeitung: Christoph Dietsche bedient zum Bohren von Gewinden in einen Metallstab eine CNC 5Achs-Fräsmaschine.
Mechanik/Metallbearbeitung: Christoph Dietsche bedient zum Bohren von Gewinden in einen Metallstab eine CNC 5Achs-Fräsmaschine. | Bild: Ursula Freudig

Es kommen dabei modernste Maschinen zum Einsatz wie eine CNC 5Achs- Fräsmaschine, mit der ein Mitarbeiter Gewinde in Metallstäbe bohrt, die vom Auftraggeber später zu einem gebogenen Griff weiterverarbeitet werden. Teilweise sind die Arbeitsplätze auch mit Vorrichtungen ausgestattet, die bei der Bewältigung der Arbeit helfen. Wie zum Beispiel eine Holzschiene zum Auflegen von Schrauben für ihr einfacheres Verpacken zu Vierer-Sets.

Bevor ein Produkt die Werkstätten verlässt, wird seine Qualität umfassend kontrolliert, zum Teil mit speziellen Maschinen. Neben den Hauptarbeitsbereichen Montage, Verpackung, Mechanik (Metallverarbeitung) und Schreinerei gibt es in einigen Werkstätten weitere Arbeitsplätze.

Schreinerei: Thomas Ehlert bei der Fertigung von Vesperbrettle unter anderem für Metzgereien und den hauseigenen Schlossmarkt.
Schreinerei: Thomas Ehlert bei der Fertigung von Vesperbrettle unter anderem für Metzgereien und den hauseigenen Schlossmarkt. | Bild: Ursula Freudig

Am Standort Gurtweil auf dem Schlossgelände zum Beispiel auf dem wöchentlichen Caritas-Schlossmarkt sowie in der Küche und im großzügigen Garten, in dem unter anderem Obst für die eigene Brennerei angebaut wird. In Wallbach kann in einer Wäscherei und in Tiengen im Cafe Zwischen gearbeitet werden.

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Die Aufträge der Firmen für die Werkstätten sind nur teilweise „Selbstläufer“, ein guter Teil muss von den drei zuständigen technischen Leitern immer wieder neu akquiriert werden. Dabei muss nach Aussage von Bernhard Wuchner ein Spagat geleistet werden: „Mit Blick auf Machbarkeit, Lieferfristen und Preis müssen die Aufträge passen.“

Die Caritaswerkstätten arbeiten als gemeinnützige GmbH nicht gewinnorientiert, aber es muss nach Aussage Wuchners so viel verdient werden, dass „der Betrieb läuft“ und verschiedenen gesetzlichen Bestimmungen entsprochen werden kann.

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