Jennifer Moog

Ab dem 1. Februar gilt die blaue Vignette aus 2019 nicht mehr. Wer dann ohne Vignette auf einer Schweizer Nationalstraße erwischt wird, muss man mit einer Geldbuße rechnen. Außerdem wurden zum 1. Januar 2020 kantonale Autobahnen, die bisher von der Vignettenpflicht ausgenommen waren, zu Nationalstraßen. Und somit wurden auch sie mautpflichtig. Welche Straßen in unserer Nachbarschaft betroffen sind und was es in diesem Jahr zu beachten gibt.

Wie viel kostet eine Vignette?

Seit 1985 benötigen Autofahrer in der Schweiz, um das nationale Straßennetz nutzen zu können, eine Vignette. Seit 1995 kostet sie 40 Franken. In Deutschland sind es 38 Euro. Tages- oder Wochenvignetten gibt es in der Schweiz nicht. Gültig ist eine Vignette immer für rund ein Jahr. Nämlich vom 1. Dezember des Vorjahres bis zum 31. Januar des Folgejahres. Die Vignette aus dem Jahr 2019 verliert also zum 1. Februar ihre Gültigkeit. Seit dem 1. Dezember ist auch die Vignette für 2020 gültig.

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Diese Straßen sind ab 2020 in der Nachbarschaft neu vignettenpflichtig

Zum 1. Januar 2020 hat der Bund einige bisher kantonale Straßen übernommen. Diese bisher kostenfreien Straßen werden als Nationalstraßen vignettenpflichtig. Auch im grenznahen Gebiet betrifft das einige Straßenabschnitte:

Der Streckenabschnitt der Nationalstraße 22 zwischen Pratteln, dem Liestal und Sissach im Kanton Basel Landschaft kommt neu in das Nationalstraßennetz hinzu. Außerdem müssen Autofahrer im Kanton Aargau aufpassen: Auch der Abschnitt der Straße H5 zwischen Aarau, Rohr und Aarau Ost ist jetzt vignettenpflichtig. Genauso wie die Straße 18 zwischen Delémont Est, Hagnau und Muttenz, die vom Kanton Basel Landschaft in den Kanton Jura führt.

Auch aufpassen müssen Autofahrer in den Kantonen Zürich und Schaffhausen. Die Nationalstraße 15 zwischen Brüttisellen und Uster (Ost) ist nun vignettenpflichtig. Der Streckenabschnitt zwischen Uster (Ost) und Rüti bleibt von der Vignettenpflicht befreit. Von Rüti weiter nach Rapperswil, Schmerikon und Reichenburg gilt aber wieder die Vignettenpflicht. Die Strecke zwischen dem Grenzübergang Thayngen und Schaffhausen ist zwar seit diesem Jahr eine Nationalstraße, die Vignettenpflicht gilt dort allerdings (noch) nicht. Die Strecke zwischen Schaffhausen und Bargen geht an den Kanton zurück und verliert damit ihre Vignettenpflicht.

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Prinzipiell ist es nicht verboten alte Vignetten auf der Autoscheibe kleben zu lassen. Die Sicht darf dadurch allerdings nicht ...
Prinzipiell ist es nicht verboten alte Vignetten auf der Autoscheibe kleben zu lassen. Die Sicht darf dadurch allerdings nicht beschränkt werden. | Bild: Jennifer Moog

Was ist, wenn die Vignette fehlt?

Wird ein Autofahrer ohne Vignette in der Schweiz auf einer vignettenpflichtigen Nationalstraße erwischt, droht ein Bußgeld von 200 Franken. Bereits gebrauchte Vignetten dürfen nicht an einem anderen Auto wieder angebracht werden. Wird die Vignette manipuliert, droht sogar ein Bußgeld von 500 Franken, so Rohner. Hinzu kommt eine Anzeige wegen der Fälschung eines amtlichen Wertzeichens.

Gibt es schon eine elektronische Vignette?

Bereits 2013 hatte es einen Vorstoß gegeben, den Preis für die Vignette auf 100 Franken zu steigern. Dies ist aber bisher am Widerstand der Schweizer Bevölkerung gescheitert. Auch für die Einführung der elektronischen Vignette gab es Widerstand vom Bundesrat. Dennoch soll für 2022 ein neuer Vorstoß gewagt werden. „Eine entsprechende Vorlage zur Einführung einer elektronischen Vignette wird derzeit im Parlament behandelt“, so Beat Rohner. Dennoch sieht es die Vorlage vor, die Vignette vorerst auf freiwilliger Basis einzuführen und die Klebevignette nicht abzuschaffen. Im Ausland soll die Vignette allerdings dann nur noch in elektronischer Form verfügbar sein.