Als erste Station lädt Joachim Zippel vom Küssaburg-Bund zur Führung in der Ruine auf dem Gebiet der Gemeinde Küssaberg ein.
Die Küssaburg wurde etwa 1125 bis 1141 erbaut. Sie diente anfangs als Stammburg der Grafen von Küssaberg, wechselte im Laufe der Geschichte häufiger den Besitzer.
Direkt über dem Eingang bei der Zugbrücke hängt das Wappen der Grafen von Sulz. Die drei Spitzen zeigen das Familienwappen der von Sulz, die brennenden Äste zeigen das Familienwappen der Freiherren von Brandis, einem schweizerischen Adelsgeschlecht.
Von 1497 bis 1687 war die Burg im Besitz der Familie von Sulz – bis schließlich der letzte männliche von Sulz starb.
In der Burgruine der Küssaburg bedarf es als Besucher etwas Fantasie, um sich das damalige Aussehen vor Augen zu führen. Die Burg wurde nämlich im Dreißigjährigen Krieg von der eigenen Besatzung niedergebrannt, weil diese vermutete, dass die Schweden im Anmarsch auf die Burg wären. Da man die Burg nicht an die Schweden übergeben wollte, wurde sie eben kurzerhand angezündet. Um eine Vorstellung von der Küssaburg zu bekommen, zeigt Joachim Zippel eine Zeichnung, die das mögliche Aussehen darstellt.
Der Ausblick über die Burgruine von der Aussichtsplattform lohnt sich: Früher stand links auf dem Platz, wo jetzt nur noch Steine und halbe Mauern zu sehen sind, ein zweistöckiges Gebäude. Dort hausten vermutlich die Wachbesetzung und die Bediensteten. Den Luxus Kerzen gab es für diese Menschen noch nicht – wenn also die Sonne unterging, war es richtig finster.
Auch Schloss Bonndorf öffnet für eine Führung seine Türen. Anstelle einer Ruine erwartet die Besucher ein intaktes Gebäude, in dem Udo Eggi (rechts) und Bernd Zimmermann die Gäste im Festsaal empfangen.
Das Vorgängergebäude stammt aus dem 13. Jahrhundert, brannte aber an Heiligabend 1591 ab. Der Neubau begann bereits 1592 – als Wasserschloss. "Wenn es stark regnet, wird es aufgrund seiner Lage auch heute wieder zum Wasserschloss", scherzt Bernd Zimmermann.
Ohne viel Bewegung gehen in Bonndorf nur die Augen auf eine Reise – die Führung findet hauptsächlich im Festsaal statt. Dort gibt es an der Decke einiges zu entdecken – die Fresken, also Wandmalereien, des bekannten deutschen Malers Franz Joseph Spiegler. Das Hauptbild zeigt Jesus und seine Jünger und die Engel deuten ein "S" an – die Signatur des Malers.
Die Fresken malte Spiegler in der Zeit von 1723 bis 1726 an die Decke des Festsaals, der auch der repräsentativste Raum des Schlosses ist. Die Malereien von Spiegler sind übrigens nicht nur in Schloss Bonndorf zu finden – vom Schwarzwald bis zum Bodensee sind die Werke von Spiegler in Schlössern und Kirchen vertreten.
Hinter den Fresken steckt auch eine Bedeutung: Hier, so die Interpretation von Udo Eggi, sollen Andersgläubige und Feinde vom Blitz getroffen werden.
Neben dem Festsaal mit seinen Fresken bietet Schloss Bonndorf im Keller noch die Narrenstube. Dort blicken unzählige Masken der Narrenvereine aus der gesamten Region und darüber hinaus auf die Besucher herab und präsentieren bekannte "Gesichter" für alle Fasnet-Freunde.
Auf der letzten Station empfängt Cécile Stamm die Besucher im Schloss Hohenlupfen in Stühlingen. Die ehemalige Fürstenresidenz der zu Fürstenberger, die bis 2004 das Schloss für mehrere Wochen im Jahr bewohnten, ist seit 2011 im Besitz der Familie Stamm. Erstmals erwähnt wurde das Schloss 1039 – in den Jahren 1619 bis 1624 wurde es von Maximilian von Pappenheim neu erbaut.
Zum Schloss gehört auch eine Kapelle, die Cécile Stamm – wie jede Räumlichkeit – neu einrichten musste. Dies machte sie mit antiken Möbeln aus Internetauktionen und vom Flohmarkt. Über das Jahr verteilt finden in der Kapelle Messen statt, interessierte Paare können sich dort kirchlich trauen lassen.
Doch nicht nur die kirchliche Trauung ist im Schloss Hohenlupfen möglich. Das ehemalige Fürstenschlafzimmer ist mittlerweile in ein Standesamtzimmer verwandelt worden, wo sich Paare auch standesamtlich trauen lassen können. In der ehemaligen Fürstenresidenz kann also eine komplette Hochzeit gefeiert werden.
Der Rittersaal im Schloss Hohenlupfen ist nicht nur geräumig, sondern bietet auch eine schöne Holzdecke. Damals wie heute finden im Rittersaal Feste und andere gesellschaftliche Veranstaltungen statt, wodurch der Raum über die Zeit seine ursprüngliche Funktion beibehalten hat.
Der Aufgang zum Turm des Schlosses ist eng, dunkel und vor allem nichts für Menschen mit Höhenangst. Die Stufen biegen sich bedrohlich unter der Last der Besucher.
Mit einem Turm soll es übrigens seinen Anfang genommen haben. Denn am jetzigen Standort des Schlosses soll früher ein Signalturm der Römer gestanden haben.
Der lange Aufstieg im Turm lohnt sich, denn die Aussicht aus einem der kleinen Fenster bietet einen gelungenen Abschluss der Burgentage, bei denen die Schlösser der Region Teile ihrer Geschichte preisgegeben haben.