„In den Gelben Sack gehören Verkaufsverpackungen aus Metall, Kunststoff und Verbundstoffen“, sagt Schwind. Was viele meinen, dass Verpackungen mit einem grünen Punkt in den Gelben Sack gehören, sei falsch. Die Kartonage gehöre auch dann nicht in den Gelben Sack, wenn sie mit einem grünen Punkt gekennzeichnet sei. Und auch nicht alles was Plastik ist, gehöre in den Gelben Sack. „Es ist nicht einfach“, sagt Schwind. Als Faustregel stellt sie auf: „War ein Inhalt in der Verpackung? Und wurde dieser relativ schnell aufgebraucht?“ Aus diesem Grund gehöre auch eine Brotdose ebenso wenig in den Gelben Sack wie ein Kleiderbügel oder eine CD-Hülle, in die die entsprechende CD immer wieder zurückgelegt werden kann. Schwind gibt Seminare zur korrekten Abfalltrennung, an Schulen, Kindergärten, aber auch Seminare für Erwachsene und Flüchtlinge bietet sie an.
Umverpackungen sind keine Verkaufsverpackungen
Plastikbänder, wie sie beispielsweise bei Versandverpackungen anfallen, seien keine Verkaufsverpackungen, sondern Umverpackungen und gehören daher nicht in den Gelben Sack. Im Gegenteil: Hier verstopfen die Plastikbänder bei der Sortierung regelmäßig die Räder der Fließbänder und müssen von Hand herausgezogen werden.
Das müssen Sie beachten
Wichtig sei, dass die einzelnen Materialen voneinander getrennt werden. Der Joghurtdeckel aus Aluminium dürfe ebenso in den Gelben Sack wie der Becher aus Kunststoff, nur müssten die Materialien voneinander getrennt werden, damit die automatische Sortierung sie auch als solche erkennt. Aus dem gleichen Grund sollten Verpackungen möglichst auch nicht ineinandergesteckt werden, um die Sortieranlage getrennt durchlaufen zu können. Gespült werden müssten die Verpackungen auch nicht: „Restentleert bzw. löffelrein reicht für den Gelben Sack aus.“
Plastik vermeiden
„Für Kosmetik und Seife gibt es Nachfüllpackungen, die den Plastikverbrauch reduzieren“, sagt Schwind. Auch die mittlerweile kostenpflichtige Abgabe von Plastiktüten sei ein wichtiger Schritt. Man könne von zuhause seine eigenen Taschen mitnehmen. Auch die Wegwerfbecher könne man durch eigene wiederverwertbare Becher vermeiden. Bei vielen Produkten könne die Frage helfen: „Kann ich das Produkt nicht auch anders kaufen?“. Joghurt und Milch gebe es beispielsweise im Glas und auch in Bio-Läden treffe man weit weniger Plastik an, als in Supermärkten.
Gelber Sack vs. Gelbe Tonne
Obwohl sie vielen Bürgern mittlerweile zu dünn sind, hat der Gelbe Sack für Recyclingfirmen einen klaren Vorteil gegenüber der Gelben Tonne. Michael Dietel von der Firma Vogt Plastic, die den Recyclingauftrag für den Verpackungsabfall im Landkreis Waldshut hat erklärt: „Der Gelbe Sack ist ein Garant für eine besseres Sammelergebnis.“ Der Gelbe Sack, der als Sammelsystem hauptsächlich in ländlichen Gegenden eingesetzt wird, verringere beim Verpackungsmüll die Fehlwurfquote. Bei der Gelben Tonnen könne man den Deckel zu machen, beim Gelben Sack hingegen „schaue auch mal noch der Nachbar rein“, sagt Dietel. Grundabfälle oder Ähnliches würden daher nicht versteckt über den Gelben Sack entsorgt werden.