Gin wird nach dem Spirituosengesetz aus 95 prozentigem Neutralalkohol hergestellt. Dieser wird industriell produziert und ist frei von Schadstoffen. Die hochwertigsten Sorten werden mitsamt den Zusätzen destilliert, aber auch andere Herstellungsformen sind möglich.
- Schritt 1: Dem Alkohol werden Wacholder (Pflicht) und weitere Botanicals wie Kräuter, Früchte und Gewürze zugegeben. Der Ansatz wird einige Tage stehengelassen, während dieser Zeit nimmt der Alkohol die Aromen auf.

- Schritt 2: Der trübe Ansatz wird mit Wasser auf rund 30 Prozent Alkoholgehalt verdünnt und in die Brennblase gegeben. Bei genau 78,3 Grad Celsius beginnt der Alkohol, zu verdampfen. Dieser Dampf gelangt über das Geistrohr in den Kühler, wo er sich wieder verflüssigt. Danach ist er klar und farblos, beinhaltet aber noch immer die aufgenommenen Aromen. Bei einem Alkoholgehalt von 80 bis 85 Prozent ist der Brennvorgang der Spirituose, das Produkt Gin aber noch lange nicht fertig.
- Schritt 3: Der konzentrierte Gin wird mit Quellwasser auf Trinkstärke verdünnt. Mindestalkoholgehalt für Gin sind 37,5 Prozent. Die meisten Sorten liegen bei rund 41 bis 46 Prozent. So entfalten sie auch als Teil eines Longdrinks noch ihre aromatische Wirkung. Einen Höchstwert für den Alkoholgehalt gibt es nicht.
- Schritt 4: Die Veredelung liegt im Ermessen des Brenners. Manche Sorten gehen sofort in den Verkauf. Stefan Marder lässt seinen Marder-Gin mindestens ein ganzes Jahr reifen. Während dieser Harmonisierungsphase verbinden sich die Aromen mit den Alkoholmolekülen weiter. Manche Brenner nutzen hierzu neue oder alte Holzfässer, in denen bereits Weißwein oder Bourbon gelagert wurde. Auch diese Aromen nimmt der Gin allmählich auf.
- Schritt 5: Nach der Reifung wird der Gin in Flaschen abgefüllt und geht in den Verkauf.