„Die Nominierung zum Deutschen Schulpreis spezial ist für uns eine große Ehre. Ich sehe es als Lohn für ein tolles Kollegium, das seit vielen Jahren mit Freude und Elan Schule neu erfindet. Besonders die LernpartnerInnen und ihre Eltern dürfen stolz auf ihre Leistungen sein. Diese haben durch ihre Haltung entscheidend zum Erfolg des Systems beigetragen“, betont Schulleiter Stefan Ruppaner.

Gesucht wurden in diesem Jahr zukunftsweisende Konzepte, die Schulen im Umgang mit der Corona-Krise entwickelt haben und die das Lernen und Lehren langfristig verändern können. Aus den rund 400 Bewerbungen haben sich sieben Themen herauskristallisiert, die Schulen aktuell besonders beschäftigen. Dazu gehören beispielsweise digitale Lehr- und Lernformate, das selbst organisierte Lernen oder wie es gelingt, die Beziehungen zwischen Schülern, Lehrkräften und Eltern wirksam zu gestalten.

Filmteam kommt

Stefan Ruppaner erwartet am Freitag, 12. März, ein Filmteam an der Alemannenschule, das auch Interviews führen wird. „Die Hospitation findet dann online am Donnerstag, 18. März, von 14 Uhr bis 18 Uhr statt. Wie das ablaufen wird, wissen wir noch nicht“, so der Wutöschinger Schulleiter.

Welche Schulen mit den begehrten Preisen ausgezeichnet werden, wird bei der virtuellen Preisverleihung mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 10. Mai bekannt gegeben. In jedem der sieben Themen wird jeweils ein Preis in Höhe von 10.000 Euro vergeben. Auch die nicht ausgezeichneten Finalisten erhalten einen Anerkennungspreis in Höhe von jeweils 5000 Euro.

Digitale Themenwoche

Ab dem 22. März werden das Deutsche Schulportal und die Deutsche Schulakademie jedem der sieben Themen eine digitale Themenwoche widmen, die nominierten Schulen vorstellen und Experten aus Wissenschaft und Praxis zu Wort kommen lassen. 366 Schulen aus ganz Deutschland und dem Ausland haben ihre Konzeptideen eingereicht. 121 Schulen wurden im Dezember 2020 von dem auf 60 Mitglieder vergrößerten Auswahlgremium des Deutschen Schulpreises für ein Camp ausgewählt. Ende Februar konnten sich die Schulen dabei virtuell vernetzen und gemeinsam an ihren Konzepten arbeiten. Im Anschluss wurden 18 Schulen für die Endrunde des Deutschen Schulpreises nominiert.

Jury lobte 2019: „Überzeugende Rituale und Verabredungen“

Bereits 2019 ist die Alemannenschule Wutöschingen unter den Preisträgern der Robert Bosch Stiftung gewesen. Die Schulpreis-Jury schrieb in der Laudatio: „Die Jahrgangsklassen wurden durch altersgemischte Lerngemeinschaften ersetzt und die Arbeitsbeziehungen zwischen Kindern und Erwachsenen neu definiert. Parallel entstand im Verbund mit anderen Schulen eine digitale Lernumgebung, auf der in einem fortlaufenden Prozess die Bildungsinhalte vieler Fächer zum selbstständigen Lernen bereitgestellt und die Kommunikationswege verlässlich abgebildet werden.

Überzeugende Rituale und Verabredungen ersetzen an dieser Schule viele Mauern und Klassenstundenpläne. Weitgehend selbstbestimmt wechseln die Kinder und Jugendlichen von individueller Arbeit im Lernatelier zu lebhaftem Austausch auf dem Marktplatz, von medial gestützter Gruppeninstruktion zu persönlichen Beratungsgesprächen und forschendem
Lernen an besonderen Orten. Die Gemeinde nimmt großen Anteil an der Entwicklung ihrer Schule und unterstützt, wo immer es ihr möglich ist.

Innerhalb weniger Jahre ist in Wutöschingen ein öffentlich wahrnehmbarer Lernraum entstanden, in dem sich ausgezeichnet beobachten lässt, wie Kinder, Jugendliche und Erwachsene ihrem gemeinsamen Lernen auf die Spur kommen und sich dabei ohne Angst auf eine ungewisse Zukunft einlassen.“