Einen Krötenschutzzaun haben die Bewohner im Baugebiet der „Obere Bergäcker“ in Eggingen erstmals gemeinsam mit Mitgliedern der örtlichen Natur- und Umweltschutz-AG aufgebaut.

Kein Weg scheint ihnen zu weit oder zu gefährlich: Das milde Frühlingswetter lockt Kröten, Frösche und Molche auf Wanderschaft. Sie wollen zurück zu dem Gewässer, in dem sie geboren wurden. In den Seen, Teichen und Tümpeln wollen sie nämlich ihre Eier ablegen. Daraus schlüpfen Kaulquappen, die später zu Fröschen werden.

Das Krötenprojekt

Martin Junginger von der Natur- und Umweltschutz-AG war von Bewohnern gebeten worden, fachmännische Unterstützung zu liefern: „Werner Tröndle hatte mich angesprochen und gebeten, hier rechtzeitig etwas zu unternehmen“, so Junginger. Eine Anfrage ergab, dass die Anwohner gerne selbst aktiv werden wollten. Für die Mitglieder der Natur- und Umweltschutz AG bleibt dafür mehr Zeit, um an anderer Stelle Bäume zu pflanzen.

Anwohner-Initiative

Das Baugebiet Bergäcker mit 23 Bauplätzen wurde in drei Abschnitten geplant. Die Erschließungsarbeiten fanden im Sommer 2014 statt. Bereits in den Vorjahren hatten die jungen Eigenheimbesitzer im Frühling regelmäßig die Kröten auf der Straße eingesammelt und über die Straße getragen. Dennoch fanden viele Amphibien den Tod auf dem Asphalt. „Es wurden hier immer viele plattgefahrene Kröten gefunden“, erläutert Martin Junginger.

Einhaltung der Corona-Regeln

Die Aktion zum Krötenschutz im Bereich Obere Bergäcker unweit des Egginger Naturbadsees wurde im Einklang mit den Corona-Vorschriften auf Abstand und im Familienverbund durchgeführt. Beteiligt waren etwa 20 Personen. „Ich habe 38 Pärchen aufgesammelt, aber kaum hatte ich mich umgeschaut, waren wieder neue da“, berichtete Theresa Scherer. Ein weiterer Anwohner kam auf die stolze Summe von 50 Krötenpaaren. Andreas Württenberger hatte bereits 2020 an seinem Grundstück einen Krötenzaun installiert.

Amphibien-Wanderung

Die Kröten zieht es jeden Frühling von ihrem Winterquartier oberhalb der oberen Bergäcker zum stehenden Wasser, welches sich oberhalb des Egginger Naturbadesees befindet. Mehrere Wochen lang sammeln die Bewohner nun täglich die Kröten, die geduldig in den Eimern ausharren müssen, bis sie über die Straße getragen werden. Nach der Laichzeit wird der Zaun dann auf der anderen Straßenseite aufgestellt, damit die Kröten wieder heil zurückkommen.