Botschaften an den Wegen, die Kraft geben und Mut machen sollen, sind in dieser Zeit der Kontaktsperre besonders beliebt. Sie drücken Solidarität aus und zeigen jedem Vorbeigehenden, dass er oder sie nicht alleine ist. Wenn jemand bei ihrem Anblick lächelt, ist das Ziel erreicht.

Vor wenigen Tagen veröffentlichten wir das Bild eines bemalten Steins im Görwihler Ortsteil Oberwihl und damit kamen sozusagen „die Steine ins Rollen“: Viele Zuschriften und Bilder erreichten uns von Menschen, die solche Botschaften gefunden und sich gefreut haben, aber auch von jenen, die sie gestalten und in der Regel im Verborgenen bleiben.

Zu ihnen gehört Lydia Schmid. Sie schreibt zu den bemalten Steinen: „Liebes Südkurier-Team, das ist ein Hobby welches vom hohen Norden zu uns in den Schwarzwald geschwappt ist, es kennen aber noch nicht viele.“ Steine werden bunt bemalt und dann ausgelegt, was man auch „auswildern“ nennt.
„Mittlerweile gibt es ganz viele von den Steine-Gruppen deutschlandweit und auch hier im Schwarzwald einige, wir sind zum Beispiel die ‚BolleHuetStei‘ und sind in Südbaden aktiv“, erklärt Lydia Schmid. Die Steine dieser Gruppe sind an der Unterseite gekennzeichnet. „Alle Steinemaler freuen sich, wenn wir den Leuten ein Lächeln ins Gesicht zaubern können.“

Und wie gut das gelingt zeigen die vielen positiven Reaktionen. Dabei spielt es keine Rolle, wie perfekt das Kunstwerk ist, oder ob der Stein nur mit einem Bild oder auch mit einem schriftlichen Gruß geschmückt ist.
Soll man die Steine liegen lassen oder darf man mitnehmen? Die Gruppe BolleHuetStei auf Facebook empfiehlt dazu, dass das der Finder bei Steinen, die nicht auf Privatgrundstücken liegen, selbst entscheiden darf. Man dürfe den Stein an seinem Ort liegen lassen, mitnehmen oder auch anderswo ablegen – ganz nach Belieben.

Übrigens: Über ein Foto von Werken aus der Gruppe freut sich dann wieder die Steinmalergruppe auf Facebook.
Doch es gibt auch Steine, die man ausdrücklich nicht mitnehmen darf. Solche liegen beispielsweise als Steine-Kette zwischen Luttingen und Hauenstein an der Bahnlinie.

Dabei handelt es sich um ein Spiel: Alle sind aufgerufen einen Stein zu bemalen und die Kette zu ergänzen. „Mal sehen, wie lang die Schlange während Corona wird“, steht auf einem Hinweisschild. Ein spannendes Experiment.

Und es müssen längst nicht immer Steine sein. Viele weitere Grüße finden sich draußen.

Ob beschriftete Treppenstufen, zu Herzen ausgelegte Tannenzapfen, oder die von vielen Kindern gemalten Regenbogen in den Fenstern, um nur einige Beispiele zu nennen: Es lohnt sich, die Augen offen zu halten.
