Wer durch unsere Wälder streift, kann an Bäumen, Baumstümpfen und liegende Stämme viele Arten von Baumpilzen entdecken. Sie sind zwar schön anzusehen, aber für Bäume eine Gefahr.
Sie können Blätter, Nadeln, Holz, Rinde oder Wurzeln befallen und den Baum schwächen oder zerstören. Pilzesser dürfen sich freuen, es gibt auch Baumpilze, die essbar sind.
Pilze als Baumschädlinge
Der Entegast ist ein Eldorado für Baumpilze. So sieht man Porlinge aus der Gattung der Feuerschwämme, Hallimasch, Austernseitlinge, rotrandige Baumschwämme, Birkenblättlinge, Trameten (Pilzgattung aus der Familie der Stielporlingsverwandten).
Auch an Obstbäumen in der Umgebung von Eichen oder an Baumstümpfen auf den Wiesen oberhalb des Gestüts Sengelen sind Baumpilze auszumachen.
Die Baumpilze verursachen entweder eine Weißfäule (Pilze ernähren sich von Lignin und Zellulose) oder Braunfäule (Pilze ernähren sich von Zellulose). Schädlinge für Bäume sind unter anderen etwa der Schwefelporling, der Zunderschwamm, der Brandkrustenpilz und der Hallimasch.
Die Rädertanne
Bei einer Waldbegehung am Eichener See mit Stefan Niefenthaler vom Forstamt Kandern und dem ehemaligen Gymnasiallehrer Christian Wirth von Fahrnau konnte man an einem am Boden liegenden Stamm einen Teil einer Rädertanne und viele kleine Baumpilze sehen.
Niefenthaler erklärte, wie diese „Rädertannen“ entstehen. Verursacher ist ein Rostpilz. Greift die Infektion auf den Baumstamm über, bilden sich Verdickungen, die von Jahr zu Jahr wachsen. Diese wird als Baumkrebs und der Baum als „Rädertanne“ bezeichnet. Niefenthaler zeigte noch eine Esche. „Sie ist zwar noch vital, zeigt aber deutliche Anzeichen einer Schädigung durch das Eschentriebsterben. Es wird verursacht durch das falsche weiße Stengelbecherchen (Pilzart). Vermutlich wird sie in 1 bis 3 Jahren abgestorben sein. Der Eschenbastkäfer kommt erst später dazu, wenn die Esche im Absterbeprozess ist“, erklärte Niefenthaler.
Die Große Tanne und die Dorflinde:
Was Pilze anrichten können, wurde bewusst, als mächtige alte Bäume in Gersbach gefällt werden mussten. Aus Sicherheitsgründen wurde 1992 die Große Tanne gefällt. Die Tanne hatte einen massiven Hallimaschbefall und eine Stammfäule.
Die ehemalige prächtige Dorflinde war mit dem Brandkrustenpilz, einem aggressiven, holzzersetzenden Pilz, befallen. Untersuchungen ergaben, dass die Dorflinde nur noch eine Restholzstärke im Stamm an wenigen Stellen von etwa 10 cm aufwies. Da die Verkehrs- und Standsicherheit nicht mehr gegeben war, wurde sie im Herbst 2018 gefällt.
„Wir wollten den wuchtigen Stamm nicht gleich zersägen, sondern der Öffentlichkeit zugänglich machen“, erklärte der ehemalige Ortsvorsteher Christian Walter. Der mächtige hohle Stamm wurde an die Grillhütte zum Bergkopf transportiert.
Manche leben in Symbiose
Stefan Niefenthaler weist darauf hin, dass Pilze nicht immer nur schädigen, sondern auch was Gutes tun, nämlich in Symbiose mit dem Baum leben. Im Boden verbindet sich das Pilzgeflecht mit den Feinwurzeln der Bäume.
Das Pilzgeflecht liefert den Bäumen Wasser und Nährstoffe, während die Pilze zuckerhaltige Stoffe, die die Bäume mittels Fotosynthese gewonnen haben, erhalten. Die Hyphen stehen nicht nur mit einem Baum in Verbindung, sondern schaffen ein Riesennetzwerk im gesamten Waldbereich.
Essbare Baumpilze
Und es gibt auch sie, die essbaren und schmackhaften Baumpilze. Es sind die Folgenden: Austernseitling, Eichen-Leberreischling, Eichhase, Gemeiner Klapperschwamm, Gemeiner Samtfußrübling und der Gemeine Schwefelporling.
Und es gibt noch einen, den Christian Wirth von Fahrnau entdeckt hat: die Krause Glucke.

Der Pilz ist ein sehr guter Speisepilz. Er hat jedoch eine nicht so gute Eigenschaft. Er dringt über Verletzungen der Wurzel oder im unteren Stammbereich im Kernholz des Baumes ein. Die Folge ist dann eine Braunfäule.