Fast 300.000 Privat-, Gewerbe- und Geschäftskunden vorrangig in Südbaden erhalten seit Montag Strom und Gas von einem Versorger mit neuem Namen: Die deutsch-schweizerische Energiedienst AG firmiert jetzt als Naturenergie Hochrhein. Das Unternehmen mit Sitz im badischen Rheinfelden vertreibt wie bereits seit 1998 als Naturenergie Ökostrom aus Wasserkraft. Nun hat die Firma den Namen des Produkts übernommen.

Für die Kunden wichtig: Verträge und Kontaktdaten ändern sich nicht

Für die bisherigen Kunden bleibe die Umbenennung ohne direkte Folgen, versichert der Energieversorger. „Weder Verträge noch Vertragsnummern, Rechnungsmodalitäten oder Kontaktdaten ändern sich“, betont Unternehmenssprecherin Melinda Fiechter. Gleiches gelte für die Arbeitsstrukturen und die Mitarbeiter, heißt es auf der Homepage jetzt.naturenergie.de/.

Eine Medienkampagne soll die neue Firmenmarke bekannt machen

Warum dann überhaupt ein neuer Firmenname? Mit dem veränderten Außenauftritt sollen Unternehmens- und Produktvielfalt unter dem etablierten Markennamen Naturenergie gebündelt werden, so der Energieversorger. „Kundinnen und Kunden sollen es dadurch einfacher haben.“ Um die neue Marke bekannt zu machen, startet eine „Energie im Wir & Jetzt“ betitelte Medienkampagne.

Eine Medienkampagne soll den neuen Firmennamen Naturenergie bekannt machen. Projektleiter Jochen Ulrich und Lilian Yoo von der ...
Eine Medienkampagne soll den neuen Firmennamen Naturenergie bekannt machen. Projektleiter Jochen Ulrich und Lilian Yoo von der Unternehmenskommunikation stehen hier vor einem der Plakate in den Firmenfarben Blau, Türkis und Orange. | Bild: Peter Schütz

Am 9. Oktober, so war aus dem Unternehmen zu erfahren, wurde die Marke Naturenergie Hochrhein im Handelsregister eingetragen. Am selben Tag sei auch bereits ein Großteil der Kommunikationskanäle umgestellt worden, beispielsweise die Webseite und die Social-Media-Kanäle, teilt der Energieversorger auf Anfrage mit.

Das Logo soll Wasser und Sonne als Energiequellen symbolisieren

Für die Umfirmierung wurde das alte Naturenergie-Produktlogo umgestaltet, das nun Symbol des gesamten Unternehmens ist. Die neue Bild- und Farbensprache zeige die Verbundenheit zur Natur, heißt es in der Pressemitteilung. „Tiefes Blau, klares Türkis sowie strahlendes Gelb symbolisieren die Energiequellen Wasser und Sonne, aus denen das Unternehmen CO2-frei Energie gewinnt.“

Innerhalb der nächsten zwei Jahren sollen alle Einrichtungen das neue Logo tragen

Bis wann auf allen Firmeneinrichtungen, -niederlassungen und -fahrzeugen die alten Logos durch die neuen ersetzt sein werden, können die Verantwortlichen konkret noch nicht sagen. Doch innerhalb der nächsten zwei Jahre soll das Projekt abgeschlossen sein. Zu den Kosten des Rebrandings gibt das Unternehmen keine Auskunft.

Das Unternehmen entstand aus dem Zusammenschluss der Kraftwerke Rheinfelden und Laufenburg

Der Firmenname Energiedienst wurde 2003 eingeführt, als sich die Kraftübertragungswerken Rheinfelden (KWR) und die Kraftwerk Laufenburg (KWL) zusammenschlossen. Aus der von der KWL erworbenen KWR wurde der Energieversorger Energiedienst AG, kurze Zeit später firmierte die Laufenburger Muttergesellschaft in Energiedienst Holding um. Die Holding beschäftigt heute mehr als 1100 Mitarbeiter, davon etwa 50 Auszubildende.

Besucher versammeln sich beim Tag der offenen Tür des Rheinkraftwerks Rheinfelden in orangenen Warnwesten vor einem Banner mit dem neuen ...
Besucher versammeln sich beim Tag der offenen Tür des Rheinkraftwerks Rheinfelden in orangenen Warnwesten vor einem Banner mit dem neuen Logo der Naturenergie Hochrhein. | Bild: Peter Schütz

Zur Energiedienst-Gruppe gehören mit der im Schweizer Laufenburg ansässigen Energiedienst Holding (EDH) auch deren deutsche Tochtergesellschaften ED Netze in Rheinfelden und Messerschmid Energiesysteme in Bonndorf) sowie in der Schweiz Enalpin in Visp, Tritec-Winsun in Steg und Alectron in Ruswil. Daneben besitzt Energiedienst Holding Anteile an Stadtwerken und Energieversorgen in der Region.

Stromproduktion und Vertrieb sind die wichtigsten Geschäftsfelder

Wichtigstes Tochterunternehmen der Holding ist die für Stromproduktion und Vertrieb zuständige, jetzt in Naturenergie Hochrhein umbenannte Energiedienst AG (Rheinfelden/D), die auch Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Photovoltaik, Wärme, Bauen und Wohnen sowie Elektromobilität anbietet. Am Hochrhein produziert sie Strom in mehreren Wasserkraftwerken unter anderem in Rheinfelden und Laufenburg.

Die Holding wird weiter den Namen Energiedienst tragen

In einem weiteren Schritt sollen später auch ED Netze und Messerschmid umfirmieren, heißt es gegenüber unserer Zeitung. Die Holding werde vorerst weiter unter dem Namen Energiedienst firmieren.

Die EnBW ist der wichtigste Aktionär

Die in Zürich an der Schweizer Börse notierte Aktiengesellschaft Energiedienst Holding ist zu 66,67 Prozent im Besitz der Energie Baden-Württemberg (EnBW), 15,05 Prozent gehören den Services Industriels de Genève (SIG) und 18,28 Prozent Drittaktionären. Präsident des Aufsichtsrats ist EnBW-Vorstandsmitglied Thomas Kusterer, Vorsitzender der Geschäftsleitung ist Jörg Reichert.