Küssaberg Das vergangene Wochenende ist ganz im Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft gestanden. Die Gemeinden Küssaberg und La Talaudière feierten gemeinsam das 30-jährige Bestehen ihrer Partnerschaft. Höhepunkt der Feierlichkeiten war der offizielle Festakt am Samstagabend im Rhypark in Kadelburg mit zahlreichen Gästen, bewegenden Reden und einem stimmungsvollen Konzert des Musikvereins Kadelburg.
Bereits am Freitagnachmittag war die Freude groß, als die 38 Gäste aus La Talaudière am Rathaus in Küssaberg herzlich empfangen wurden. Darunter waren auch fünf Radfahrer, die die 573 Kilometer lange Strecke aus Frankreich in sechs Tagen auf ihrem Fahrrad zurückgelegt hatten. Für das Wochenende waren die Gäste aus Frankreich in Gastfamilien untergebracht, ein Zeichen der gelebten Verbundenheit beider Gemeinden.
Am Samstagabend versammelten sich die Gäste mit zahlreichen Einwohnern im Rhypark. Bürgermeister Manfred Weber begrüßte die Gäste mit einer persönlichen und emotionalen Ansprache. Er erinnerte an die Ursprünge der Partnerschaft in den Jahren 1994/95 und würdigte die vielen ehrenamtlichen Wegbereiter auf beiden Seiten. Er sagte: „Unsere Partnerschaft ist ein Leuchtturm der deutsch-französischen Freundschaft – getragen von vielen Schultern, gewachsen über Jahrzehnte, und heute mehr denn je ein Zeichen für Zusammenhalt in Europa.“ Besonders bewegend war der Moment, als er zahlreiche frühere Bürgermeister, Komiteemitglieder und engagierte Bürger namentlich erwähnte, darunter auch Altbürgermeister Paul Stoll, Lucia Maier und Bernhard Rossa.
Mit sichtlicher Rührung erinnerte Weber auch an gestorbene Wegbegleiter und rief dazu auf, den Geist der Freundschaft weiterzutragen, gerade in einer Zeit, in der Frieden und Verständigung wieder stärker ins Bewusstsein gerückt sind. Im Anschluss überreichte die Gemeinde Küssaberg ein symbolträchtiges Kunstwerk des örtlichen Künstlers Roland Mülhaupt an die Delegation aus La Talaudière – ein Zeichen der bleibenden Verbundenheit.
Bürgermeisterin Ramona Gonzales-Grail aus La Talaudière bedankte sich herzlich für die Gastfreundschaft in Küssaberg und sagte: „Diese Städtepartnerschaft ist kein Verwaltungsakt, sie lebt durch Begegnung, Austausch und echte Freundschaften. 30 Jahre voller gemeinsamer Erinnerungen zeigen: Europa entsteht von unten, in den Herzen der Menschen.“ Auch sie würdigte die zahlreichen Akteure, die mit Offenheit, Neugier und Engagement die Partnerschaft über die Jahre hinweg mit Leben gefüllt haben. Ihre Botschaft: aus der Vergangenheit lernen, die Zukunft gemeinsam gestalten.
Die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees Küssaberg, Silvia Barabas, sprach in ihrer deutsch-französischen Rede für den gesamten Freundeskreis. Sie erinnerte daran, dass Partnerschaften wie diese auch heute trotz Globalisierung und Fernreisen von unschätzbarem Wert seien. „Bei Städtepartnerschaften geht es nicht um Sehenswürdigkeiten, sondern um Menschen. Man isst, trinkt, lacht und redet miteinander, manchmal mit Händen und Füßen, aber immer mit dem Herzen.“ Sie dankte herzlich den Gastgeberfamilien, dem Komitee, dem Gemeinderat sowie Bürgermeister Manfred Weber für die stets enge Zusammenarbeit. Ihr Aufruf war klar: „Feiern wir 30 Jahre Partnerschaft und knüpfen wir gemeinsam weiter am Band unserer Freundschaft.“
Die Feierlichkeiten am Wochenende zeigten eindrucksvoll, dass diese Partnerschaft mehr als ein formaler Akt ist, sie ist gelebtes Europa. Mit Begegnungen auf Augenhöhe, Herzlichkeit in den Familien, kulturellem Austausch und persönlichem Engagement wurde deutlich, wie stark die Verbindung zwischen Küssaberg und La Talaudière auch nach drei Jahrzehnten noch ist. Viele Gäste verabschiedeten sich am Sonntag mit einem Lächeln und der Gewissheit, dass die Brücke über den Rhein nicht nur geografisch, sondern vor allem menschlich fest verankert ist.