Küssaberg Donnerstagnachmittage in den Sommerferien haben in Rheinheim längst ihren festen Platz im Kalender vieler Familien, Senioren und Ehrenamtlicher. Dann heißt es: „Bädlecafé für Jung & Alt“ auf dem Mehrgenerationen-Spielplatz an der Blumenfestwiese. Was als kleine Idee mit großer Wirkung begann, hat sich in mehr als zehn Jahren zu einer liebevoll gepflegten Tradition entwickelt, getragen von bürgerschaftlichem Engagement, Vereinszusammenhalt und ganz viel Herzblut.
Am Donnerstag, 7. August, fand das erste Bädlecafé 2025 statt, organisiert vom Kindergarten Regenbogen Rheinheim. Wie bestellt, kam der Sommer zurück. Bei wolkenlosem Himmel und Sonne versammelten sich zahlreiche Besucher auf dem Mehrgenerationen-Spielplatz an der Blumenwiese, um einen entspannten und lebendigen Nachmittag zu verbringen.
Das Motto „Für Jung & Alt“ war beim Auftakt deutlich spürbar. Familien mit Kindern, Großeltern, Vereinsmitglieder und Ehrenamtliche kamen zusammen, um Zeit zu verbringen, ins Gespräch zu kommen und sich bei selbstgemachtem Kuchen und Kaffee verwöhnen zu lassen. Die Initiatoren Marlies und Hans Eckert erinnern sich noch gut an die Inspiration: „Als wir mit unseren Enkelinnen in Köln auf dem Spielplatz waren, hat uns beeindruckt, wie viele Familien und Senioren sich dort versammeln, nicht zuletzt wegen der Bäckerei und Kaffee to go direkt nebenan. Das wollten wir auch auf dem neu errichteten Spielplatz in Rheinheim.“
Gesagt, getan. In einer Sitzung von Pro-Sen, jetzt Alt & Jung der Bürgergemeinschaft, stellten Marlies und Hans Eckert diese Idee vor. Der inzwischen verstorbene Udo Barabas und Uli Breyer waren sofort davon begeistert. Gemeinsam bildeten sie die Bädlecafé-Aktionsgruppe. Dazu kam Kurt Fischer, der sich mit der örtlichen Infrastruktur der Festhütte auskennt und sich um die elektrischen und technischen Dinge kümmert. „Unser Ziel war es, in den Pfingst- und Sommerferien einmal pro Woche einen gemütlichen Kaffee- und Kuchennachmittag für die Daheimgebliebenen zu organisieren“, so Eckert.
Schon bald war klar, dass der kleine Helferstamm diese Nachmittage nicht allein stemmen konnte, also wurden örtliche Vereine angesprochen, ob sie bei der Organisation helfen könnten. Die Resonanz war gut. Jeder Donnerstag wurde von einem anderen Verein übernommen. So entwickelte sich das Bädlecafé zu dem, was es heute ist: ein beliebter Treffpunkt für alle Generationen. Die Organisation innerhalb des Kindergartens Regenbogen verlief auch in diesem Jahr reibungslos. Bereits im Vorfeld wurden Infozettel für die Eltern ausgehängt, auf denen sie sich für Kuchenspenden oder Arbeitseinsätze eintragen konnten.
„Wir erleben jedes Jahr eine tolle Unterstützung aus der Elternschaft. Besonders schön ist es, dass sich so viele Familien mit ihren Kindern beteiligen, das Bädlecafé wird zu einem kleinen Sommerhighlight für alle“, sagt Sandra Gey, Vorsitzende des Elternbeirats. Während sich die Kinder beim Spielen, Basteln oder mit Glitzertattoos vergnügten, konnten sich die Erwachsenen bei Kaffee und Kuchen austauschen oder einfach die entspannte Atmosphäre genießen. Auch viele Seniorinnen und Senioren nutzten die Gelegenheit für ein Wiedersehen mit alten Bekannten oder ein Gespräch mit jungen Familien. „Gerade die Begegnung zwischen den Generationen ist etwas ganz Besonderes,“ betont Marlies Eckert.
Das Konzept des Bädlecafés basiert bewusst auf Freiwilligkeit. Kaffee und Kuchen gibt es nicht zu festen Preisen, sondern auf Spendenbasis. „Jeder wie er kann, ganz nach seinen Möglichkeiten“, erklärt Eckert. Die Einnahmen fließen in gemeinnützige Projekte, etwa zur Unterstützung des Kindergartens, sozialer Einrichtungen oder internationaler Hilfsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen. Dank der gut eingespielten Organisation ist der Aufwand für die teilnehmenden Gruppen gering. „Eigentlich muss man an diesem Tag nur präsent sein und bewirten – alles andere wie Geschirr, Stühle, Tische und sanitäre Anlagen ist bereits vorhanden“, erklärt Sandra Gey.
Auch das beliebte Erzählcafé ist wieder zu Gast und steuert Gesang, Akkordeonmusik von Helmut Bauder und viel Raum für Gespräche in gemütlicher Festplatzatmosphäre bei. Die Aktionsgruppe Bädlecafé zeigt eindrucksvoll, wie gelebte Nachbarschaft und Ehrenamt funktionieren können. „Wir freuen uns sehr, dass dieses Angebot so beliebt ist und dankenswerterweise viele Vereine mitmachen. Das stärkt den Zusammenhalt der Küssaberger Gemeinden und ist ein echter Beitrag zum sozialen Miteinander“, sagt Marlies Eckert.