Küssaberg Die Entwicklung der Ortsmitte in Kadelburg stand im Mittelpunkt der jüngsten Gemeinderatssitzung in Küssaberg. Bürgermeister Manfred Weber, der Gemeinderat und Mitarbeiter der Verwaltung machten sich bereits vor der Sitzung ein Bild vor Ort.
- Ortsmitte Kadelburg: Bei der Begehung wurde deutlich, dass die Bauarbeiten in der neuen Ortsmitte gut vorankommen. In den vergangenen Monaten lag der Schwerpunkt vor allem auf der Erneuerung des Kanalsystems. Durch die Arbeiten konnte die Kapazität zur Ableitung von Regenwasser erheblich verbessert werden. Während vor den Bauarbeiten nur etwa 1300¦Liter pro Sekunde in Richtung Rhein abgeführt werden konnten, wird diese Menge nach Abschluss der Kanalbaumaßnahmen ab dem Jahr 2026 auf bis zu 2050¦Liter pro Sekunde steigen. Das ist eine wichtige Verbesserung für viele Bereiche im Ort, besonders im Hinblick auf mögliche Starkregenereignisse. Trotz dieser Fortschritte betonten Vertreter der Verwaltung, dass auch in Zukunft keine vollständige Sicherheit gegen extreme Wetterlagen garantiert werden könne. Daher werden alle Hausbesitzer in den betroffenen Gebieten weiterhin dazu aufgerufen, Rückstauklappen einzubauen, sofern diese noch fehlen, und zusätzliche Schutzmaßnahmen an ihren Gebäuden vorzunehmen. Neben dem Kanalnetz werden im Zuge der Arbeiten auch alle wichtigen Versorgungsleitungen erneuert. Das betrifft die Trinkwasserversorgung, die Stromleitungen, die Gasversorgung sowie Datenleitungen verschiedener Anbieter. Damit wird die Infrastruktur in der Ortsmitte Kadelburg auf einen modernen Stand gebracht.
- Gemeindehalle Dangstetten: Ein weiterer wichtiger Punkt der Sitzung war die geplante Sanierung des Flachdachs der Gemeindehalle in Dangstetten. Das Dach ist nicht mehr dicht und muss dringend erneuert werden. Die Arbeiten sollen im Herbst dieses Jahres beginnen und möglichst vor Einbruch des Winters abgeschlossen sein. Bereits zur Sitzung konnten mehrere Handwerksaufträge vergeben werden, unter anderem für die Gerüststellung, die Zimmererarbeiten, die Blecharbeiten sowie für die Heizungs- und Elektroinstallationen. Die Kosten liegen bislang im vorgesehenen Rahmen von rund 400.000¦Euro. Weitere Gewerke werden noch ausgeschrieben, etwa für eine neue Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Während der Sanierung soll die Gemeindehalle weiterhin nutzbar bleiben. Die betroffenen Vereine werden rechtzeitig über den Baufortschritt informiert, damit geplante Veranstaltungen entsprechend angepasst werden können.
- Wärmenetz Gemeindezentrum: Seit Oktober 2024 ist die neue Holzhackschnitzel-Heizzentrale im Gemeindezentrum in Betrieb. Sie versorgt bereits mehrere Gebäude wie die Schule, das Feuerwehr- und DLRG-Gebäude, den Bauhof und das Rathaus zuverlässig mit Wärme. Nun sollen auch der Inselpavillon und die Küssaburghalle an das Wärmenetz angeschlossen werden. Der Gemeinderat vergab in der Sitzung die dafür notwendigen Aufträge. Für das gesamte Projekt, inklusive aller Anschluss- und Umrüstungsarbeiten, wurde ein Kostenrahmen von 1,493¦Millionen Euro festgelegt. Die bisherige Heiztechnik habe sich im Betrieb gut bewährt. Dennoch bleibt die Versorgung durch die vorhandenen Gaskessel im Bauhofgebäude als Absicherung bestehen.
- E-Bike-Verleih: Auch das Thema E-Mobilität wurde in der Sitzung behandelt. Der Gemeinderat sprach sich für die Fortführung des gemeindeeigenen E-Bike-Verleihs aus. Dieses Angebot besteht bereits seit dem Jahr 2012. Das Tourismusbüro konnte anhand der Ausleihstatistiken belegen, dass die bisherigen Anschaffungskosten der E-Bikes durch die Einnahmen nahezu gedeckt wurden. Besonders hervorgehoben wurde auch, dass dieses Angebot im Landkreis nur noch in wenigen Gemeinden vorhanden ist und sowohl von Einheimischen als auch von Touristen genutzt wird. Zwei der E-Bikes sind mittlerweile in die Jahre gekommen und müssen ersetzt werden. Der Gemeinderat stellte dafür Mittel in Höhe von 9.133¦Euro bereit und vergab noch am selben Abend den Auftrag zur Lieferung an einen örtlichen Anbieter.
- Planungsaufträge: Abschließend beschloss der Gemeinderat noch die Vergabe von zwei Planungsaufträgen an Fachbüros. Zum einen betrifft dies die weitere Planung und Bauleitung für die Dachsanierung der Gemeindehalle in Dangstetten. Der zuständige Architekt wurde bereits im Jahr 2024 mit der Grundlagenermittlung beauftragt. Nun sollen auch die Ausschreibung, die Werkplanung und die Baubegleitung übernommen werden. Zum anderen wurde ein Ingenieurbüro mit der Begleitung der Erneuerung des Sandfangs bei der Abwasserreinigungsanlage in Ettikon beauftragt. Beide Verträge richten sich nach der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI).