In Lauchringen soll ein Nahwärmenetz aufgebaut werden. Seit einigen Wochen befasst sich der Gemeinderat mit dem Vorhaben und den Möglichkeiten. Den Anfang macht aktuell das Altdorf rund um den Lindenplatz. Hier sollen zunächst alle öffentlichen Gebäude angeschlossen werden.

Auch die ersten Privathaushalte und Unternehmen haben laut Verwaltung ihr Interesse an einem Anschluss bekundet. Das Ziel des Konzepts ist, die Gemeinde Lauchringen irgendwann flächendeckend mit Nahwärme versorgen zu können. Bürgermeister Thomas Schäuble gibt sechs Antworten.
Für wen ist der Umstieg auf Nahwärme überhaupt interessant?
Gerade bei den aktuellen Energiekosten denken viele Inhaber älterer Immobilien über alternative Möglichkeiten nach. Hier lohnt es sich laut Bürgermeister Thomas Schäuble über die Möglichkeiten eines Nahwärme-Anschlusses zu informieren. Neubauten hätten tendenziell weniger Bedarf für einen Umstieg auf Nahwärme, da diese Häuser gut isoliert sind, erläutert Schäuble.
Wie sehen die Pläne für den Nahwärme-Anschluss aus?
Der Aufbau des Nahwärme-Netzes beginnt rund um den Lindenplatz in Oberlauchringen. Für den nächsten Schritt sind laut Schäuble zwei Standorte im Gespräch. Hier werden aktuell die Vor- und Nachteile der Standorte geprüft. Beide sollen in Oberlauchringen vielen Haushalten, Unternehmen und gemeindeeigenen Häusern die Möglichkeit eines Anschlusses liefern.
Wie soll das Nahwärme-Netz der Gemeinde aussehen?
Die Gemeinde will ihr Nahwärme-Netz auf drei Säulen aufbauen. Das Konzept sieht die Nutzung von Biogas direkt aus der Nachbarschaft vor sowie qualitativ hochwertige Hackschnitzel und Öl. „Die Versorgungssicherheit spielt eine große Rolle“, fasst Thomas Schäuble zusammen. Sollte es Probleme mit dem Biogas geben, wird die Anlage auf Hackschnitzel umspringen. Ist auch hier keine Wärmelieferung möglich, werden die Haushalte mit Öl versorgt.
Ist damit zu rechnen, dass der Biogas-Lieferant nun mehr Mais anbauen wird, um entsprechend liefern zu können?
Nein. Es werden lediglich die bereits vorhandenen Ressourcen genutzt, erläutert Schäuble. Es gebe Vorgaben, an die sich der Betrieb halten und Buch führen muss.
Wie hoch sind die Kosten für einen Anschluss an das Nahwärmenetz?
Ein Wechsel auf Nahwärme stehe laut Bürgermeister Thomas Schäuble aktuell „hoch im Kurs“. Er schätzt die Investitionskosten für einen Privathaushalt auf etwa 13.000 bis 15.000 Euro. Für einen Umstieg gebe es aktuell Zuschüsse in Höhe von 40 Prozent, daher müssten Interessenten mit Kosten von rund 8000 Euro rechnen.
Wann können die ersten Gebäude in Lauchringen die Nahwärme nutzen?
Geplant ist, dass zur nächsten Heizperiode die ersten Immobilien in Lauchringen mit Nahwärme beheizt werden können. Bis ganz Lauchringen flächendeckend an das Netz angeschlossen ist, geht Bürgermeister Thomas Schäuble von gut zehn Jahren aus.