Viele private Photovoltaikanlagen werden in den nächsten Jahren 20 Jahre alt. Damit entfällt automatisch die gesetzlich garantierte Einspeisevergütung und es gibt keine Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) mehr. Allein im Landkreis Waldshut sind bereits 200 Photovoltaik-Anlagen, die vor 2002 ans Netz gingen, aus dieser Förderung gefallen. Bis Ende 2024 sind weitere 450 Photovoltaikanlagen betroffen.

Was kann der Betreiber einer alten Anlage nun tun?

  • 1. Möglichkeit: Die Betreiber einer Anlage kann den Strom dennoch wie gehabt in das Netz einspeisen – erhält allerdings dafür vom Netzbetreiber nur noch einen Preis der sich am Börsenstrompreis orientiert, genauer gesagt am „Jahresmarktwert Solar“. Dieser unterliegt naturgemäß aber starken Schwankungen. In den vergangenen Jahren lag er zwischen 2,5 und 7,5 Cent pro Kilowattstunden. Eine Kalkulation der zukünftigen Einnahmen ist also schwierig. Die Möglichkeit der Einspeisung zum Börsenpreis ist bis 2027 befristet. Mit dieser Lösung soll ein „wildes Einspeisen“ der produzierten Strommengen verhindert werden.
  • 2. Möglichkeit: Direktvermarktung: Einige Stromanbieter bieten auch eine Direktvermarktung des Solarstroms zu einem vereinbarten Festpreis an. Damit werden Schwankungen wie beim Börsenstrompreis vermieden – mit allen Vor- und Nachteilen. Da hierfür technische Voraussetzungen erfüllt sein müssen, die eine Nachrüstung der Anlage erfüllen, ist diese Möglichkeit für die meisten kleineren Anlagen unwirtschaftlich.
  • 3. Möglichkeit: Als wirtschaftlichste Lösung gilt die Umstellung auf Eigenverbrauch. Wer den erzeugten Solarstroms selbst nutzt, kann seine Stromrechnung nämlich gehörig senken. Dies gilt insbesondere, wenn ein Elektroauto angeschafft wird, das mit dem erzeugten Strom geladen werden kann. Der Solarstrom, der nicht direkt verbraucht werden kann, wird wie bisher ins Stromnetz eingespeist. Mit der Anschaffung eines Batteriespeichers kann der Eigenverbrauchsanteil sogar noch erhöht werden. Der Nachteil: Mit der Umstellung der PV-Anlage auf Eigenverbrauch sind einmalige Installationskosten verbunden – auch die Anschaffung von Batteriespeichern ist noch recht teuer. Bei größeren Anlagen ist auch ein intelligentes Messsystem erforderlich.

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