Da in der Corona-Krise vor allem für medizinisches Personal und Pflegekräfte dringend benötigte Schutzkleidung Mangelware ist, kommen Arztpraxen, Pflegeheime und Pflegedienste oder Rettungsdienste in Bedrängnis, weil sich die dort Beschäftigten nicht ausreichend gegen eine Infizierung schützen können. Besonders dramatisch wird es, wenn medizinisches Personal und Pflegekräfte vorübergehend ausfallen, weil sie sich einer Quarantäne unterziehen müssen. Auch sonstige ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, oder auch Seelsorger sind immer mehr auf einen Hygieneschutz angewiesen. Immer mehr verbreitet sich die Auffassung, dass durch einfache Gesichtsmasken, die Infektionsgefahr zumindest gemindert werden kann.
So hat auch der Hilferuf nach selbst genähten Gesichtsmasken die Oberlauchringer Näherinnen erreicht. Schnell haben sich die Näherinnen über die zu verwendenden Stoffarten, über Materialien als Filtereinlage und über Schnittmuster für solche Masken schlau gemacht. Die Näherinnen nähen aber wegen der bestehenden Kontaktbeschränkungen nicht wie üblich im Vereinsheim, sondern dezentral, jede bei sich zu Hause. „Das bedeutet allerdings einen erhöhten Organisationsaufwand, weil immer jemand die Materialien austeilen und später die Masken einsammeln muss“, erläutert Verena Wunderlich. Sie koordiniert zusammen mit Irene Spinner die Nähaktion der rund 20 Siedlerfrauen.
Da die Nachfrage nach den Masken sehr groß ist, haben die beiden Organisatorinnen auch schon weitere Frauen um Hilfe gebeten. So hat sich inzwischen unter der Regie von Daniela Knötzsch beim Narrenverein Räbenheim eine siebenköpfige Nähgruppe gebildet, die ebenfalls solche einfachen, nicht zertifizierten Gesichtsmasken näht. In einer ersten Charge konnten schon knapp 700 Masken an das Pflegeheim in Wutöschingen, sowie an Hausarztpraxen, Apotheken, den DRK-Ortsverband, die Feuerwehr in Lauchringen, sowie an die Caritas übergeben werden. Inzwischen haben sich weitere hilfswillige Näherinnen gemeldet, sodass in Lauchringen rund 30 fleißige Näherinnen schon über 1300 Masken genäht haben.