2050 wird es im Laufenburger Stadtwald kaum mehr Fichten geben. Diese Prognose wagte am Montag Markus Rothmund, der Leiter des Forstbezirks Bad Säckingen, als er im Gemeinderat den forstlichen Betriebsplan für 2020 vorstellte.

Bezirksförster: „In 30 Jahren nur noch 5 Prozent Fichte„

Derzeit ist die Fichte im 231 Hektar großen Gemeindewald mit einem Anteil von 34 Prozent der mit Abstand am häufigsten vorkommende Baum. „Davon werden in 20 bis 30 Jahren vielleicht 5 Prozent übrig bleiben“, erklärte Forstfachmann Rothmund. Der Nadelbaum komme nicht zurecht mit der Hitze und der Trockenheit, zusätzlich setze dem geschwächten Baum der Borkenkäfer zu, der unter Witterungsbedingungen wie in den vergangenen Jahren prächtig gedeihe. „Wenn wir 2020 ein trockenes Frühjahr bekommen, dann haben wir ein noch größeres Käferproblem“, so Rothmund. Bei einer Waldbegehung wird sich der Gemeinderat am 17. Oktober selbst ein Bild machen von den Folgen des Klimawandels für den Forst.

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Der Buche, dem mit 23 Prozent Anteil zweithäufigsten Baum im Stadtwald, gehe es zwar besser als der Fichte, sagte Rothmund. Aber auch sie werde mit ansteigenden Temperaturen und weniger Niederfällen ihre Schwierigkeiten haben. Ebenfalls keine Zukunft als Zukunftsbaum hat ganz klar die Esche. Dieser Baumart gehe es dieses Jahr zwar wieder etwas besser. Doch dies nur, weil der aus Ostasien eingeschleppte Pilz, der sie plage, warme feuchte Witterung liebe.

Der Wald soll eine schwarze Null erwirtschaften

Wie im Vorjahr sieht der vom Gemeinderat einstimmig genehmigte Betriebsplan einen Einschlag von 1910 Festmetern Holz vor. Doch derlei Pläne können schnell Makulatur werden. „Wir haben dieses Jahr dreimal so viel eingeschlagen, wie geplant“, sagte Bürgermeister Ulrich Krieger. Grund dafür war vor allem der starke Käferbefall. Krieger nannte es eine „enorme Leistung“ der Forstverwaltung, dass fast drei Viertel der geschlagenen Holzmenge verkauft seien. Auch für 2020 rechnet die Stadt mit weiter anfallendem Käferholz. Ebenfalls wie fürs Vorjahr sieht der Plan für 2020 als betriebswirtschaftliches Ergebnis eine schwarze Null vor.