Die Umplanung der Anschlussstelle Hauenstein ist zusammen mit der Planung der noch offenen Abschnitte der A 98 vom Regierungspräsidium (RP) Freiburg auf die Fernstraßengesellschaft Deges übergegangen. Bei einer Informationsveranstaltung hierzu am Donnerstagabend im Kursaal Bad Säckingen gab RP-Straßenbauchef Claus Walther bekannt, dass es für Hauenstein neben den vier Varianten aus seinem Haus noch vier weitere von Bürgern eingereichte gebe. Sie alle werden nun in der Deges-Zweigstelle Stuttgart vertieft geprüft. Erst danach können weitere Entscheidungen getroffen werden.

"Leider wurde die vertiefte Variantenprüfung durch das RP nicht mehr abgeschlossen. Hier hätte ich mir gewünscht, dass wir bereits weiter sind", kommentierte der Laufenburger Bürgermeister Ulrich Krieger gestern die Übergabe der Planung. Die Deges verfüge über ein großes Know-how bei Straßenbauprojekten. Davon könne Hauenstein, für das die Region schon seit Jahren eine Tunnel-Lösung fordert, profitieren. Dies aber nur, wenn die Deges die Entschärfung der Abfahrt als entsprechend wichtig einstufe.

Inhaltlich befinde sich das Verfahren noch in der Vorplanung der Variantenuntersuchung, hieß es gestern aus dem RP. Das RP habe die einzelnen Varianten technisch so aufbearbeitet, dass sie jetzt vertieft untersucht werden könnten. "Von einem Ergebnis, also einer Variantenentscheidung für eine konkrete Vorzugsvariante sind wir jedoch noch ein gutes Stück entfernt." Das sei aber normal bei solch komplexen Projekt mit 50 Millionen Euro Investitionsvolumen.

Der Waldshuter Landrat Martin Kistler hatte bereits am Donnerstag in Bad Säckingen erklärt, die Abfahrt Hauenstein dürfe nach der Übergabe an die Deges nicht auf die lange Bank geschoben werden. Die Gefahrenstelle müsse vielmehr schnell entschärft werden. Gestern schob die SPD-Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter nach: "Den guten Ruf, der ihnen vorauseilt, können die Projektmanager von Deges gerne gleich bei der Abfahrt Hauenstein unter Beweis stellen. Hier steht die Sicherheit vieler Verkehrsteilnehmer auf dem Spiel.“

Priorität genießt der Tunnel für Hauenstein schon jetzt bei der Waldshuter Plattform. In einem von Kommunalpolitikern aus Waldshut-Tiengen, Laufenburg, Albbruck und Dogern formulierten Grundlagenpapier dieses Forums zur Fortführung der A 98 bis Tiengen wird als oberstes Ziel der Umbau der Anschlussstelle als vorgezogene Maßnahme außerhalb des Bundesverkehrswegeplans genannt. Die Anschlussstelle dürfe nicht als Teil des Autobahnabschnitts 8/9 Hauenstein-Tiengen betrachtet werden, heißt es, und müsse unabhängig von der späteren A 98-Trassenführung realisiert werden. Diese Ziele sollen von den Gemeinderäten der genannten Kommungen – so am Montag in Laufenburg – sowie vom Kreistag als Manifest der Region zur A 98 beschlossen und der Deges als Vorgabe übermittelt werden.