Es ist eine gute Nachricht für alle Frauen im Kreis Waldshut: Die drei Gynäkologen Martin Hummel, Bernd Bürkle und Anne-Kathrin Birk ziehen am 28. Dezember in die ehemalige Kinderarztpraxis Matthias Franki in er Waldshuter Straße 8 in Laufenburg ein. Damit erfüllte sich ihr Wunsch nach einer dauerhaften Niederlassung an der Rheinschiene.
Weil Birk Anfang des Jahres aus der Elternzeit zurückkehrt, erfährt die frauenmedizinische Versorgung in der Region eine leichte Entspannung, bleibt jedoch insgesamt kritisch.
Wartelisten im vierstelligen Bereich
Denn bereits praktizierende Kollegen in der Region seien jetzt schon am Limit. „Die haben Wartelisten im vierstelligen Bereich. Frauen kommen nirgends mehr unter“, sagt Birk. „Wir sind ein Tropfen auf den heißen Stein und können nur abfangen. Die Lücke bleibt“, so die 43-Jährige über den Ärztemangel im Landkreis.
Mit dem Dreiergespann kommen tatsächlich keine neuen Fachärzte. Sie haben schon im Landkreis praktiziert: Hummel und Bürkle waren nach der Kündigung im Medizinischen Versorgungszentrum in Bad Säckingen ab dem 7. Oktober vorübergehend im Ärztehaus Rickenbach tätig. Birk sollte nachziehen. Für den temporären Unterschlupf seien sie dem leitenden Mediziner Olaf Boettcher dankbar. Nun aber ergebe sich ein neues Kapitel in Laufenburg.
Frauen sollen medizinisch gut versorgt sein
„Wir harmonieren gut und haben alle das Ziel, die Frauen in der Region gut zu versorgen“, sagt die 43-jährige Gynäkologin zum Zusammenschluss. Neben den Bestandspatientinnen aus Rickenbach seien auch neue Patientinnen in der Praxis an der Rheinschiene willkommen. Die ersten sollen schon Anfang Januar 2025 in den neuen Räumlichkeiten empfangen werden.
„Wir haben das Glück, einiges an Einrichtung von Herrn Franki übernehmen und schneller in den Beruf starten zu können“, so die Fachärztin. Jedoch könne die Praxis nicht sofort auf 100 Prozent gefahren werden, da noch Arzthelfer gesucht werden. Auch hier sieht Gynäkologin Birk einen Mangel.

Die Schweiz sei als Arbeitsort durchaus attraktiv. Die 43-Jährige habe aber ihren Patientinnen versprochen, in Deutschland zu bleiben. Denn hier werde man gebraucht.
Die mangelnde Versorgung im Bereich der Frauengesundheit sei auch Hummels Beweggrund, noch mit 70 Jahren weiterzumachen, gibt seine Kollegin wieder. Frauen, darunter Krebspatientinnen und Schwangere, sollen lokal eine Anlaufstelle haben. So soll auch das Spital in Waldshut entlastet werden, wie Birk sagt.