Susanne Kanele

Wer glaubt, die Laufenburger Wälder können nur Speck und Schnaps, der sah sich jetzt eines Besseren belehrt. Im Musiksaal des ehrbaren Schlössles in Laufenburg fanden sich die Wälder und Gäste aus der französischen Partnerstadt aus Le Croisic ein. Auch "Schlössle-Madame", Mary Codman, wurde wieder lebendig.

Aber nicht nur Codman rückte in diesem Jahr in den Vordergrund, auch der neue Steinway-Konzertflügel wurde von dem Pianisten Jonas Ebner bespielt und später von Pfarrer Klaus Fietz gesegnet. "Auf dem neuen Steinway zu spielen ist etwa vergleichbar mit, den Airbus zu fliegen", stellte Wälder-Präsident Hansi Schwander den Vergleich an.

Lothar und Marie Theres Rist erhielten für ihren Auftritt bei den Wäldern des vierten Faißen, eine Klaviertaste als Dankeschön.
Lothar und Marie Theres Rist erhielten für ihren Auftritt bei den Wäldern des vierten Faißen, eine Klaviertaste als Dankeschön. | Bild: Susanne Kanele

Mary Codman entsteigt dem Grab

Wer war Mary Codman und womit machte sich die Dame in Laufenburg so verdient? Lothar Rist gab in einer Kurzbiographie einen kleinen Einblick in das Leben der Ehrenbürgerin von Laufenburg, die sich besonders großzügig gezeigt hat und viel für die Kultur in Laufenburg getan hat.

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1929 starb Mary Codman im Alter von 90 Jahren. "Ihre Beisetzung kam damals einem Staatsakt gleich", erzählte Rist. Und dann, als ob sie es gehört hätte, entstieg Mary Codman persönlich ihrem dunklen Grab und machte Bürgermeister Ulrich Krieger und damit auch der Stadt Laufenburg das Schlössle samt Steinway-Flügel wieder abspenstig. Oder sie hat es zumindest versucht.

Mary Codman (Lothar Oeschger) wurde wiedererweckt.
Mary Codman (Lothar Oeschger) wurde wiedererweckt. | Bild: Susanne Kanele

Denn das hohe Gericht in Person von Klaus Hauschildt, rettete der Stadt zumindest ein Drittel des Besitzes und am Ende war dann auch Mary Codman wieder zufrieden und freute sich über das schicke, aber praktische Wäldertäschlein für unterwegs, dass mit Schnaps, Speck und Wurst ausgestattet ist.

Schick und praktisch ist das Wäldertäschchen mit Speck und Schnaps von Mary Codman.
Schick und praktisch ist das Wäldertäschchen mit Speck und Schnaps von Mary Codman. | Bild: Susanne Kanele

Ein Höhepunkt war dann die Segnung des neuen Steinway-Flügels durch Pfarrer Klaus Fietz. "Auf das auf diesem Flügel lang gespielt werden kann", gab Pfarrer Fietz seinen Segen.

Pfarrer Klaus Fietz segnete den neuen Steinway-Flügel im Schlössle. Links die Initiatorin der Tasten-Aktion, Marie Theres Rist, mit ...
Pfarrer Klaus Fietz segnete den neuen Steinway-Flügel im Schlössle. Links die Initiatorin der Tasten-Aktion, Marie Theres Rist, mit dessen Erlös der Flügel angeschafft werden konnte. | Bild: Susanne Kanele

Und die Tasten-Aktion, die den Kauf des Flügels möglich gemacht hat, hat bereits Nachahmer gefunden. "Denn die Wiiber des Laufenburger Ortsteils Hochsal wünschen sich jetzt eine Stradivari", kam dem Pfarrer zu Ohren.

Die wiederauferstandene Mary Codman war die erste, die den neuen Konzertflügel mit Samthandschuhen anfassen durfte.
Die wiederauferstandene Mary Codman war die erste, die den neuen Konzertflügel mit Samthandschuhen anfassen durfte. | Bild: Susanne Kanele

Steinway

Der Konzertflügel fürs Schlössle Laufenburg ist ein Steinway B-211 für rund 110 000 Euro. Die Stadt Laufenburg beteiligte sich an der Anschaffung des Instruments mit einem Zuschuss in Höhe von 30 000 Euro. Den Rest finanzierte der Verein Kultur im Schlössle über Spenden, Benefizkonzerte und den Verkauf von Flügeltasten für 500 und 250 Euro. Weitere Informationen zum Steinway-Konzertflügel im Schlössle goibt es im Internet (www.fluegel-ohne-grenzen.de).