In Laufenburg endete am Dienstagabend mit einer gemeinsamen Tschättermusik durch beide Teile der Stadt und mit dem Verbrennen auf dem Rathausplatz die Fasnachtssaison. Sie verlief weitgehend friedlich. Auch bei den von mehreren Tausend Personen besuchten Veranstaltungen der Städtlefasnacht kam es zu keinen nennenswerten Vorkommnissen. Dies erklärte Polizeisprecher Matthias Albicker am Dienstag auf Anfrage unserer Zeitung.

Wenig Probleme auch in Murg

Wenig Probleme machten der Polizei die Narren auch in der Laufenburger Nachbargemeinde Murg. Dort wurde in der Nacht zum Sonntag eine Handgreiflichkeit an einer Veranstaltung im Ortsteil Oberhof gemeldet. Gegen 1.13 Uhr soll dort ein 19-Jähriger einem 30-Jährigem in den Arm gebissen haben. Es sei keine sichtbare Verletzung entstanden, dem Agressor sei Platzverweis erteilt worden.

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Laut Polizei verliefen in Laufenburg das Häxefüür am Samstag und der Umzug am Sonntag gänzlich ohne negative Vorfälle. Einzig im Anschluss an das Open-Air-Guggen-Festival sei es in der Nacht zum Samstag vor einer Gaststätte zu einer Körperverletzung gekommen. Gegen 1.55 Uhr soll dort ein 34 Jahre alter Mann einem 32 Jahre alten Kontrahenten einen Kopfstoß verpasst haben. Dabei habe der Angegriffene eine stark blutende Platzwunde erlitten.

Platzverweise beim Gugge-Festival

Albicker: "Gegen den Tatverdächtigen wurde ein Platzverweis erteilt. Die Ermittlungen laufen." Ebenfalls beim Gugge-Festival seien noch zwei weitere Platzverweise ausgesprochen und ein 22-Jähriger wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz angezeigt worden, weil er eine geringe Menge Cannabis dabei hatte. Am Rande der Veranstaltung kam es noch zu einem Fahrzeug-Aufbruch (wir berichteten).

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Die Laufenburger Städtlefasnacht beginnt am Donnerstag vor Aschermittwoch, dem Dritten Faißen, und endet am Fasnachtsdienstag. Besonders stark besucht sind freitags das Guggen-Festival, samstags das Häxe-Füür und sonntags der Fasnachtsumzug. Allein für das Gugge-Festival gehen Polizei und Organisationskomitee in der Regel von über 5000 Besuchern aus.

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Begleitet wurden die Veranstaltungen deshalb auch dieses Jahr von Polizeikräften aus Laufenburg und Bad Säckingen, der Bundespolizei und auch der Schweizer Regionalpolizei Oberes Fricktal, die zu gemeinsamen Streifen auf deutschen Gebiet war. "Die Zusammenarbeit mit dem privaten Sicherheitsdienst und den Ordner der Vereine funktionierte einwandfrei", lobte Polizeisprecher Albicker. Seit vielen Jahren schon kooperieren in Laufenburg Polizei, Stadtverwaltung und Veranstalter bei der Städtlefasnacht. Sie haben ein Sicherheitskonzept erarbeitet, das sie ständig fortschreiben. So gilt beim Gugge-Festival ein Verbot harter Alkoholika, das die Ordner mit Taschenkontrollen überprüfen.

"Es war eine gute Fasnacht"

Ein positives Fazit zog auch die Stadt. Es sei zwar zu mehreren kleinen Sachbeschädigungen gekommen, erklärte Bürgermeister Ulrich Krieger gegenüber unserer Zeitung. "Insgesamt war es aus unserer Sicht eine gute Fasnacht." Ihm seien bisher auch keine Klagen von Anwohnern bekannt, so Krieger.

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Eine große Herausforderung bedeutete die Laufenburger Städtlefasnacht jedes Mal für die Mitarbeiter der Technischen Betriebe. Nach jeder Großveranstaltung waren sie morgen ab 6 Uhr im Einsatz, um die Straßen der Altstadt von Glas, Scherben und anderem Abfall zu säubern. Vor dem Hintergrund des Verbots von Konfetti in anderen Städten sagte Krieger, dass die Straßen auf jeden Fall gereinigt werden müssten – ob Papierschnitzel oder nicht.

"Allzufrühes Dahinscheiden"

  • Nach der letzten Tschättermusik dieses Jahrs ließ eine von Merkwürden Franz Wagner angeführte närrische Trauergemeinde am Abend des Fasnachtsdienstags die Fasnacht in Rauch aufgehen. Schon zum zweiten Mal musste Wagner seinem Amtsbruder Klaus Fietz die schwere Last abnehmen, auf das kurze Leben der verblichenen Fasnacht zurückzublicken.
  • „Wir alle, liebe fasnächtliche Trauergemeinde, sind zutiefst erschüttert, von ihrem allzufrühen Dahinscheiden“, versicherte Merkwürden. „Mit gebrochenem Herzen und in Tränen aufgelöst“ nahmen die Narren Abschied von der Fasnacht. „Am 11.11. um 11.11 Uhr wurde sie geboren. In stiller Zurückgezogenheit hat sie ihre
    Jugendzeit verbracht, um sich am Dritten Faißen in ungeahnte Größe und Kraft aufzusteigen.“
  • Natürlich haben sich auch während dieser Fasnacht Elfer und Narronen wieder kräftig geneckt. „Der Zunftmeister Claus hat die Elferratsmütze mit Frisurenschoner tituliert, dies hat den Elferrat schon berührt“, berichtete Merkwürden, um dann zum Gegenangriff überzugehen: „In der mehreren Stadt ist ein großes Bauarbeiterzelt abhanden gekommen. Böse Zungen behaupten, es wurde zur Erstellung von Zunftmeister Renés neuem Gwändli – eher Gwand – genommen.“
  • Wie die Polizei bilanzierten auch die Narren eine friedliche Laufenburger Fasnacht: „Ansonsten gab es bis jetzt kein störendes Gebimmel, wenig Vergehen von Nord bis Süd, von Ost bis West, fast alle sind brav gewest, und kommen somit in den Himmel.“
  • Nach Wagners Nachruf wurden die flackernden Fackeln an den Böögg gelegt, damit sie die Fasnacht vollends verzehrten und zu Asche werden ließen. „Im Glanz ihrer Größe wird sie nun dem Feuer übergeben. Im Feuer wird sie dahinglimmen Und wir sind gespannt was ihre Nachfolgerin wird bringen“, rief Merkwürden Wagner ihr ins Grab.