Bei Temperaturen nahe null Grad wärmten sich viele Besucher des Open-Air-Guggen-Festivals in Laufenburg am Freitagabend noch in den Gaststätten und Bars auf, als schon die ersten Musiken aufspielten. Dann füllten sich die Straßen recht schnell.
Können Briten Guggenmusik? Yes, they can! Gleich zu Beginn spielte sich die Frumptarn Guggenband aus dem britischen Barnsley auf der Codmann-Anlage warm und feierte mit Hunderten von Zuhörern. Die nach eigenen Angaben führende Guggenband auf der Insel spielt seit 2003 zusammen und ist ein gern gesehener Gast auf dem Laufenburger Festival.
Natürlich marschierten die Gruppen immer mit Musik auf, wie hier die Dachkirnerpfiefer St.Peter auf dem Laufenplatz:
Auch wenn es vier Hauptbühnen gab, waren die Musiken doch immer in Bewegung. Das lag nicht nur an den kühlen Temperaturen: Bei 30 Guggenmusiken aus Deutschland, Österreich und der Schweiz musste es bei den Auftritten Schlag auf Schlag gehen. Kaum stand eine Band auf der Bühne, formierte sich bereits die nächste Gruppe. Warm gespielt wurde sich zur Freude der Passanten in den Gässchen und sogar im Zug auf der Anreise.
Die Gottlieber Schnoogge waren eine der vielen Schweizer Vertreter auf dem internationalen Festival.
Die Eidgenossen waren stark vertreten, rund die Hälfte der Guggenmusiken kamen aus dem Nachbarland.
Für die heimischen Gruppen war es Ehrensache, beim Festival dabei zu sein. So wie die Barocker aus Laufenburg, hatten auch die Tambouren Laufenburg und die Prototype Kaisten einen kurzen Anreiseweg.
Wer nicht selber spielte, feierte ordentlich mit. Überall sah man die bunten Gesichter und Kostüme der Guggenmusiken. Bei den Kollegen Stimmung zu machen, war selbstverständlich.
Spaß machte nicht nur das Zuhören, nein, es gab auch einiges zu gugge. Die Narren hatten sich natürlich in Schale geworfen.
Und auch die jüngsten Laufenburger genossen das Spektakel. Gut geschützt, denn leise war es in dieser Nacht nur selten.
Der Eindruck täuscht: Müdigkeit war in der Guggennacht nicht zu spüren. Die Reichenbacher Ruassgugga aus Westhausen spielten mitten im deutschen Laufenburg:
Vollen Einsatz zeigten auch die Arbor Felix Hüüler aus dem Schweizerischen Arbon. Bis in die späte Nacht ging das wildbunte Treiben, mit nur kurzen Aufwärmmomenten in den vielen Bars und Hütten.
Im Schweizer Laufenburg aufs Leckerste mit dem Duft nach Raclette empfangen, wusste man auch bei den Eidgenossen ordentlich zu feiern. Auf dem Marktplatz war kaum noch ein Plätzchen frei, um länderübergreifend mitzufeiern – hier mit den Überlinger GuggeVamps.