„Vollgas“, das Motorradfäscht in Grunholz, bei dem neben der tollen Unterhaltung der soziale Aspekt im Vordergrund steht, entwickelte sich am Wochenende einmal mehr zum Publikumsmagneten. Der Kopf der Grunholzer Motorradfreunde Harry Eschbach hatte bei der Begrüßung eine gute und eine schlechte Nachricht für das, wie er es nannte, „geilste“ Publikum der Welt. Sein Freund Jens aus Flens war wieder mit dabei.

Wenn der Weg von Grunholz hoch zur Festwiese zum „Highway to Hell“ wird, dann ist wieder Vollgas beim alljährlichen „Motorradfäscht“ der Motorradfreunde angesagt. Schon am Freitagabend locke Liveband „The Mario Nettes“ aus Schopfheim über 550 Zuhörer den Berg hinauf und begeisterte das Publikum mit rockigem Sound wie „Whatever You Want“. Das ganze wurde am Samstagabend getoppt beim Auftritt der Coverband Token aus Basel. Es nieselte leicht. Das tat der Stimmung keinen Abbruch. Im Gegenteil, das Gedränge im Zelt war umso größer und schöner. Es wurde bei Songs von Status Quo wie „Watever you want“ fleißig mitgetanzt. Einige waren nicht zu halten und haben auf der Bühne mitgerockt.

Es wurde dunkel. An beiden Abenden wurde um Punkt 22 Uhr die lauschige Atmosphäre durch Entzünden der acht Meter hohen Schwedenfackel und mächtiges Holzauflegen beim Lagerfeuer auf ein Maximum justiert. Der Frontman ließ es sich nicht nehmen, betrat die Bühne und begrüßte die jeweils die große Fangemeinde.

Zuerst gab es die gute Nachricht. Die Gesamtspendensumme der letztjährigen Veranstaltung erhöhte sich noch einmal durch nachträgliche Spenden und Lieferanten, die auf Rechnungsbegleichung verzichteten auf 18.250 Euro. Sie wurde im Umkreis von 50 Kilometer an bedürftige Personen und Organisationen verteilt. Schweren Herzens musste Harry Eschbach aber auch berichten, dass er die Regie an seine beiden jungen Kollegen Benjamin Ebner und Sebastian Leber abgeben musste.

Er benutze zum ersten Mal seit 36 Jahren die Ich-Form. Bisher sprach er immer als Frontman für alle Motorradfreunde. Jetzt bedankte er sich in seinem Namen bei seinen Nachfolgern und allen, die zum Erfolg des Motorradfäschtes in Grunholz etwas beigetragen habe.
Das Bikerfest entwickelte sich immer mehr zur friedlichen Open-Air-Veranstaltung mit großer Familienbeteiligung. „Für das Zelten und Parken erheben wir keine Gebühren. Die Festküche ist speziell, es gibt lokales Bier und keine hochprozentigen alkoholische Getränke“, resümierte Harry Eschbach. Das sind für ihn die Gründe für die guten und friedlichen Festverläufe in den vergangenen 36 Jahren.

Jens Meyer, Angehöriger der dänischen Minderheit aus Flensburg und bester Freund von Harry, war am weitesten angereist. Er half kräftig beim Aufbau mit und beide sind sich sicher, dass es auch nächstes Jahr wieder ein schönes Bikerfäscht geben wird. Nach dem Ruhetag am Sonntag endet das Motorradfäscht am Montag mit einem rustikalen Handwerkervesper.