Die Gemeinderatswahlen 2019 haben für den Murger Gemeinderat deutliche Veränderungen mit sich gebracht. Während Freie Wähler, SPD, Grüne und AfD sich erst einmal über ihr Abschneiden freuen, richtet die CDU, als nurmehr zweitstärkste Fraktion, den Blick bereits in die Zukunft.
- Roland Baumgartner (FW) zum Wahlergebnis der Freien Wähler: „Ich bin sehr zufrieden. Sowohl für die Gruppierung als auch für mich persönlich.“ Baumgartner, schon 2014 an der Spitze der Wählergunst konnte noch einmal über 600 Stimmen zulegen: „Damit hatte ich nicht gerechnet.“ Mit der Tatsache, dass die Freien Wähler mit sieben Sitzen zudem die CDU als stärkste Fraktion ablösen, sind laut Baumgartner „alle Wünsche“ erfüllt: „Die war unser Ziel, und wir hatten auch damit gerechnet.“ Als Zielvorgabe für die nächsten Jahre nennt Baumgartner, begonnene Projekte wie die Murger Mitte und das Familienzentrum zu beenden und die Verschuldung im Auge zu behalten. Wichtig ist den Freien Wähler auch in der Zukunft, dass alle Ortsteile in der Gemeinde gleich behandelt werden.
- Joachim Seidt (CDU) macht als stellvertretender Vorsitzender keinen Hehl daraus, dass der Verlust von drei Mandaten so nicht erwartet worden war: „Wir sind enttäuscht von diesem Ergebnis“, so Seidt und meint selbstkritisch: „Es ist uns auch nicht ganz gelungen, die Bürgerinnen und Bürger von unseren Zielen für Murg zu überzeugen.“ Die Partei will den Kopf aber nicht in den Sand stecken: „Wir müssen nun nach vorne schauen und die kommende Zeit nutzen, das Angefangene zu Ende bringen und Neues mit vollem Einsatz umsetzen.“ Für Seidt steht als künftige Ziel ganz klar fest: „Nach der Wahl ist vor der Wahl, es ist jetzt unsere Hauptaufgabe in den nächsten fünf Jahren den CDU Ortsverband Murg zu stärken, damit wir wieder stärkste Fraktion im Gemeinderat werden.“
- Georg Kirschbaum (SPD) bedauert zwar, dass die Fraktion im neuen Gemeinderat einen Sitz weniger hat, meint jedoch: „Wir haben zwar von unseren vier Gemeinderatssitzen einen verloren, aber angesichts der Reduzierung der Ratssitze von 21 auf 18 und des Bundestrends zu Lasten der SPD, haben wir ein sehr respektables Ergebnis erreicht.“ Kirschbaum führt dazu aus, dass die SPD mit 17,5 Prozent ihren Stimmenanteil von 2014 mit 19,5 Prozent fast halten konnte und betont: „Wir liegen mit etwa fünf Prozent deutlich über den SPD-Werten für die Europa- und Kreistagswahl.“ Dies zeige, dass die gute kommunalpolitische Arbeit der SPD in Murg zumindest von Teilen der Wähler anerkannt werde: „Wir danken unseren Wählerinnen und Wählern für dieses Vertrauen und setzen unsere ganze Kraft für die Umsetzung unserer Ziele in Murg während der nächsten fünf Jahre ein“, so Kirschbaum.
- Sonja Sarmann (Grüne) freut sich über das gute Abschneiden ihrer Partei und ist über ihr persönliches, sehr gutes Wahlergebnis doch überrascht. Sarmann erreichte mit 2220 Stimmen das zweitbeste Resultat in der Gemeinde: „Ich bin sehr beeindruckt von der Wertschätzung der Murger Bevölkerung. Das hätte ich nie so erwartet.“ Besonders froh ist sie auch darüber, dass Fraktionskollege Klaus Bossert als zweiter Mandatsträger weiterhin mit im Gremium ist. „Zusammen mit Peter van der Meulen waren wir eine kleine Wählerliste. Da war es nicht zu erwarten, dass wir die Mandatsstärke halten können, und wer von uns dreien wieder in den Gemeinderat einziehen kann“, meint Sarmann und betont, sie freue sich auf die weitere Herausforderung im Gemeinderat: „Ich möchte alles dafür tun, dass Murg eine lebenswerte Gemeinde bleibt.“
- Björn Zander (AfD) ist neu für die AfD im Ratsgremium und zufrieden mit dem Wahlergebnis. „Ziel war es, mit mindestens einer Person einzuziehen. Das haben wir erreicht“, so Zander. Dass die Kandidatur auf Anhieb geklappt hat, erklärt Zander damit: „Die Bürger wünschen Veränderungen.“ Mit seinem persönlichen Wahlergebnis ist Zander ebenfalls sehr zufrieden. Sein Ziel für die kommende Zeit am Murger Ratstisch: „Ich werde in den nächsten fünf Jahren mitwirken und freue mich auf die Zusammenarbeit mit den weiteren Mitgliedern.“
Gemeinderatswahl 2019
Die Gemeinderat hat 18 Sitze. Sitzverteilung: Die Freien Wähler haben sieben Sitze (Roland Baumgartner, Dieter Muck, Edith Becker, Timo Strasser, Stefan Ganser, Ursula Rünzi und Frank Gaßmann. Die CDU fünf Sitze (Stefanie Kaiser, Guido Wiesler, Gabriele Döbele-Kreutz, Hans-Jürgen Bäumle und Angelika Eckert). Die SPD hat drei Sitze (Georg Kirschbaum, Detlef Rüdiger, Kira Skarke). Die Grünen haben zwei Sitze (Sonja Saarmann und Klaus Bossert). Die AfD hat einen Sitz (Björn Zander).