In den Ortsteilen Oberhof und Hänner hat die Gemeinde Murg den Breitbandausbau selbst in die Hand genommen und in Form eines geförderten Eigenausbaus durch die Gemeinde vorangetrieben. Die Gemeinde kann bei dieser Form auf eine 50-prozentige Förderung zählen. Für die beiden Ortsteile Murg und Niederhof hat sich die Gemeinde für eine andere Variante des Breitbandausbaus entschieden und wird den Ausbau der örtlichen digitalen Infrastruktur mit leistungsfähiger Glasfaser durch das Unternehmen Unsere Grüne Glasfaser (UGG) realisieren zu lassen. Die Finanzierung durch UGG bedeutet, dass die Gemeinde selbst kein Geld in die Hand nehmen muss. 12 Millionen Euro, so Bürgermeister Adrian Schmidle bei der Infoveranstaltung im Juni, würde der Gemeinde der Breitbandausbau in Murg und Niederhof kosten und meinte dazu: „Murg kann es sich nicht leisten, den Ausbau selber zu machen.“

Hänner ist fast am Ziel
Wie ist nun der aktuelle Sachstand zum Breitbandausbau in der Gemeinde Murg? Laut einer Mitteilung der Gemeindeverwaltung zur Breitbandversorgung in Murg und Ortsteilen auf www.murg.de können sich vor allem die Bürger in Hänner freuen. Die Tiefbauarbeiten sind demnach abgeschlossen, derzeit finden die Einblasarbeiten der einzelnen, noch fehlenden Verteilerkästen und Hausanschlüsse statt. Die Gemeindeverwaltung rechnet damit, dass bis Ende September in Hänner alle Anschlüsse fertiggestellt und auch geprüft sind, so dass diese über den jeweiligen Anbieter dann schaltbar sind.
Bis Ende Juni könnten die Arbeiten abgeschlossen sein
n Oberhof brauch es noch etwas Geduld. Die Tiefbauarbeiten sind im Gange, pausieren aber diese und kommenden Woche, weil die ausführende Firma Stoll Sommerurlaub macht. Die Gemeindeverwaltung rechnet für Oberhof damit, dass die kompletten Arbeiten, also Tiefbau, Einblasen der Haupttrassen und Hausanschlüsse, bis Juni 2025 fertiggestellt sind. Allerdings wird die Glasfaser in den fertig gebauten Teilgebieten schon vorab nach und nach eingeblasen und die Hausanschlüsse dann vorzu auch fertigstellt.
Für Murg und Niederhof ist das Breitband erst auf Papier
In Murg und Niederhof stecken die Breitbandarbeiten hingegen noch in den Anfängen beziehungsweise in der Planungsphase. Die Firma UGG bereite derzeit die Leitungs- und Trassenpläne für das Glasfasernetz vor, informiert die Gemeindeverwaltung. Im Anschluss würden diese von der Gemeinde geprüft und genehmigt. Die Gemeinde erklärt weiter, dass Mitarbeiter der beteiligten Firmen zu Beratungsgesprächen unterwegs seien.
Was kostet der Hausanschluss?
In der Tat sind Mitarbeiter der beiden Internetanbieter O2 und Firma Stiegeler, dem lokalen Anbieter aus Schönau, derzeit in Murg und Niederhof von Tür zu Tür unterwegs. Haushalte, die sich bis Ende August für eine Anschluss entscheiden und einen Vertrag mit einem der beiden Internetanbieter abschließen, haben den Vorteil, dass für den Hausanschluss selbst, anders als bei den geförderten Anschlüssen, keine Kosten entstehen. Das Glasfaserkabel wird dann für Einfamilienhäuser bis rund 40 Meter ab Grundstücksgrenze ins Haus verlegt mit dem dazu notwendigen Hausübergabepunkt im Gebäude. Lediglich für die direkte Verkabelung im Haus ist, wie allgemein üblich ,der Hausbesitzer selber zuständig.

Wann beginnt der Breitbandausbau?
Bei der gemeinsamen Infoveranstaltung der Firmen UGG, Stiegeler und O2 im Juni gab sich der Firmenvertreter von UGG optimistisch: Der Startschuss zum Ausbau des Glasfasernetzes in Murg und Niederhof könnte noch in diesem Jahr erfolgen. Längstens in 2,5 Jahren ab jetzt, könnte der Ausbau abgeschlossen werden.
Fast fünf Jahre für Oberhof und Hänner
Zur Erinnerung: Der Breitbandausbau durch die Gemeinde Murg startete im Dezember 2020 im ersten Bauabschnitt Hänner-West mit den Tiefbauarbeiten und nahm im Frühjahr 2021 dann richtig Fahrt auf. Es folgen Bauabschnitt 2 Hänner-Ost und Bauabschnitt 3 Oberhof. Die Arbeiten, so lautete die Schätzung Ende 2020, würden bis Herbst 2023 dauern. Stand der Dinge heute wird es Juni 2025. Das Gesamtnetz für Hänner und Oberhof hat eine Länge von etwas mehr als 20¦Kilometern. Die geschätzten Gesamtkosten belaufen sich auf vier¦ Millionen Euro, inklusive Mehrwertsteuer. Die Kosten werden mit 50 Prozent Förderung bezuschusst.